Kurz vor seiner USA-Tournee stellte Concerto Köln auf einer Pressekonferenz heute, am 16. April 2012, seine nächsten Projekte vor. Als internationales Ensemble mit Sitz in Köln erwarten den Klangkörper u. a. drei große Tourneen in Nord- und Südamerika sowie wichtige Opernproduktionen und Konzerte in ganz Europa. Darüber hinaus ist Concerto Köln ab sofort kultureller Botschafter der Europäischen Union – als einziges deutsches Ensemble wurde es im Bereich der einjährigen Förderung unter die Botschafter aufgenommen. Um auch bei internen Abläufen höchste Qualität zu sichern, hat sich Concerto Köln jüngst als erstes Orchester weltweit einer „TÜV-Prüfung“ unterzogen und mit Erfolg ein Qualitätsmanagement nach ISO 9000 eingeführt.

Zunächst begibt sich der Klangkörper auf eine USA-Tournee: Ab dem 19. April machen sie mit Werken von dall’Abaco, Vivaldi, Bach und Sammartini in Jackson, danach in Washington DC (20.04.) und Los Angeles (24.04.) Station. Solisten sind Jan Freiheit (Violoncello), Cordula Breuer (Flöte), Martin Sandhoff (Flöte) und Susanne Regel (Oboe d`amore), der Konzertmeister ist Markus Hoffmann. Eine Südamerika-Tournee mit dem gefeierten Bariton Matthias Goerne führt Concerto Köln im August und September nach Medellin (27.08.), Bogota (28.08.), Rio de Janeiro (30.08.), Frutillar (01.09.) und gipfelt am 3. und 4. September in Santiago. Im Gepäck haben die Musiker dann Werke von Händel, Telemann und Bach, Konzertmeister ist wieder Markus Hoffmann. Im Herbst schließt sich eine weitere USA-Tournee an. Diesmal mit der Konzertmeisterin Mayumi Hirasaki spielt das Orchester ein Programm mit Werken von Händel, Telemann, Vivaldi und dall’Abaco in Boston (27.10.), New York (28.10), Charlottesville (30.10.), Hampton (31.10.), San Diego (02.11.) und Berkeley (03.11.).

Auch als Klangkörper für barocke Opernproduktionen ist Concerto Köln weltweit gefragt. Einen ersten Höhepunkt markierte in diesem Jahr bereits die Neuproduktion von Händels „Deidamia“ in der Regie von David Alden an der Niederländischen Oper Amsterdam. Damit setzte Concerto Köln, wieder unter dem Dirigat von Ivor Bolton, seine erfolgreiche Gastspieltätigkeit in Amsterdam fort. Weiter geht es im Mai in Strasbourg: An der Opéra national du Rhin ist Concerto Köln mit einem Opern-Kleinod von Vivaldi – „Farnace“ – zu erleben. Hochkarätig besetzt sind die Solisten u.a. mit dem Countertenor Max Emanuel Cencic in der Titelrolle und Vivica Genaux als Gilade. Premiere feiert die Inszenierung von Lucinda Childs am 18. Mai 2012. Die musikalische Leitung übernimmt George Petrou. Weitere Aufführungstermine sind am 20., 22., 24. und 26. Mai. Am 8. und 10. Juni zieht die Produktion nach Mulhouse, Frankreich, weiter.

Ein konzertantes Opernhighlight mit den vier vielleicht derzeit besten Countertenören der Welt erwartet Concerto Köln in Nancy im November: „Artaserse“ von Leonardo Vinci (1690–1730), mit Philippe Jaroussky als Titelheld, Max Emanuel Cencic (Mandane), Franco Fagioli (Arbace) und Valer Barna-Sabadus (Semira), außerdem Daniel Behle (Artabano) und Yuriy Minenko (Megabise). Dirigent ist Diego Fasolis. Premiere ist am 2. November an der Opéra National de Lorraine, weitere Termine am 4., 6., 8., 9. und 10. November. Danach ist die Produktion im europäischen Ausland zu erleben: Wien (20.11., Theater an der Wien), Lausanne (23. und 25.11., Opéra national), Bilbao (30.11.) und Paris (11. und 13.12., Théâtre des Champs-Élysées). Mit drei Aufführungen im Musical Dome Köln beschließt Concerto Köln sein Jahr 2012 am 17., 19. und 27. Dezember. Darüber hinaus erscheint diese außergewöhnliche Produktion zeitgleich zur Premiere als CD-Veröffentlichung bei Virgin Classics.

Auch im Konzertbereich ist das Ensemble europaweit unterwegs, z.B. bei verschiedenen Festivals in Polen und Deutschland (Rheingau Musik Festival, 28.06., Festival Chopin and his Europe, Warschau, 19.08.). Den Jahresabschluss bildet eine Tournee mit der Weltklasse-Trompeterin Alison Balsom mit Startpunkt in der Kölner Philharmonie am 28.11., weitere Stationen sind Berlin (30.11.), Essen (02.12.), Bremen (03.12.), Zürich (08.12.), Regensburg (09.12.), München (10.12.) und Braunschweig (12.12.).

Der Name ist Programm: Concerto Köln ist auch in seiner Stadt und dem Land NRW fest verankert: Fast schon eine Institution mit Kultstatus sind die als „Concerto Köln geht an die Börse“ bekannten Konzerte. 2012 locken noch zwei Termine: Am 19. Juni unter dem Titel „Windkraft/Harmoniemusiken“ mit Werken von Mozart, Rosetti, Mendelssohn und Rossini sowie am 19. September mit der Sopranistin Nuria Rial und Werken von Bach und Händel. Weiterhin führt Concerto Köln auch die konzertante Opernproduktion des „Artaserse“ von Leonardo Vinci mit drei Terminen zum Jahresausklang in seine Heimatstadt.

Neben der neuen CD-Veröffentlichung mit „Artaserse“ von Leonardo Vinci im Herbst 2012 widmet sich Concerto Köln in seinem nächsten CD-Projekt den Brandenburgischen Konzerten von Johann Sebastian Bach und knüpft damit an seine großen Erfolge mit der Aufnahme der Orchestersuiten des Thomaskantors an (Berlin Classics). Die Veröffentlichung der neuen CD ist für 2014 geplant.

Verstärktes Augenmerk legt Concerto Köln auf den Bereich Musikvermittlung und baut ihn mit neuen Projekten auf insgesamt fünf Säulen intensiv aus. Als erstes Ensemble für Alte Musik beschäftigt das Orchester seit März 2012 mit Alexander Scherf einen eigenen Mitarbeiter für Vermittlungsprojekte. Fest etabliert sind bereits die beliebten Schülerkonzerte mit moderierten Proben im Proberaum in der Heliosstraße. Neu hinzu kommen „Concerto Köln geht in die Schule“, das basierend auf dem Konzept der „Schülerkonzerte“ direkt im Klassenzimmer stattfindet und aus einem Instrumentalworkshop und einer moderierten Probe besteht. „Musiker/Manager for a day“ bietet in Kooperation mit ausgewählten Schulen ein eintägiges Praktikum für Schüler der oberen Klassenstufen, die einen Einblick hinter die Kulissen erhalten und den Arbeitsalltag von Musikern und Management während einer Projektphase hautnah erleben. Beginn ist der Auftritt von Concerto Köln bei „Friday Light“ des Kulturforums der Herz-Jesu Kirche Köln (08.06).

„Alte Musik für junge Menschen“ entwickelt ein völlig neues CD-Konzept, das Alte Musik in der medialen Welt von heutigen Kindern und Jugendlichen attraktiv erlebbar macht. Im Bereich der Alten Musik leistet Concerto Köln mit einem neuartigen künstlerisch-kreativen Konzept Pionierarbeit und nimmt eine Vorbildfunktion ein. Die letzte Säule ist „Out of school – Mal woanders lernen“. Die Initiative von Fields Rotary Club Köln-Kapitol wendet sich an Schulkinder von acht bis zehn Jahren aus sozialen Brennpunkten. Ob Schrottplatz, Frachtschiff oder Kloster – Orte ihrer Lebenswelt werden neu entdeckt und durch Ausprobieren, Erleben und Mitmachen wird handlungsorientiertes Lernen ermöglicht. „Out of School“ ist bundesweit geplant und startet als Pilotprojekt in Köln. Exklusiv für den Musikbereich wurde Concerto Köln ausgewählt, um in einem dreiphasigen Modell Schüler an den Klangkosmos Orchester und an die Arbeitswelt der Musiker heranzuführen. Darüber hinaus wurde die Marke „Hörpiraten“ als Identifizierungsanker für Kinder von 7–12 gegründet. Auf einer neuen Internetseite sollen junge „Hörpiraten“ aktuelle Informationen und längerfristigen Kontakt zu Concerto Köln erhalten. Die Projekte werden möglich u.a. durch die Unterstützung durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend und Kultur des Landes Nordrhein Westfalen und der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland („Concerto Köln geht in die Schule“).

Concerto Köln ist ab sofort kultureller Botschafter der Europäischen Union. Als einziges deutsches Ensemble wurde es nach einem Auswahlverfahren von der Kommission der EACEA (The Education, Audiovisual and Culture Executive Agency) im Bereich der einjährigen Förderung in die Reihe der Botschafter aufgenommen. Kulturelle Organisationen, die in herausragender Weise auf europäischer Ebene im Kulturbetrieb tätig sind, können in verschiedenen Programmen einen Zuschuss zu ihren Betriebskosten erhalten. So wird Concerto Köln mit 100.000 Euro unterstützt. 2012/13 wird das Ensemble in Europa in den Niederlanden, Belgien, Frankreich, der Schweiz, Österreich, Deutschland, Italien, Polen, Spanien, Schweden und Dänemark zu hören sein.

Darüber hinaus hat das Orchester als weltweit erstes Ensemble ein Qualitätsmanagement-System nach der ISO 9000-Norm erfolgreich eingeführt. Damit gewährleistet Concerto Köln auch „hinter den Kulissen“ den effizienten Einsatz von Ressourcen und die hohe Qualität innerer Abläufe. Fruchtbare Partnerschaften belegen seit langem die Vorreiterstellung von Concerto Köln in diesem Bereich. So wird der Klangkörper bereits seit Oktober 2009 von MBL, einem der führenden High-End-Audiospezialisten partnerschaftlich unterstützt.

Concerto Köln, eines der musikalischen Aushängeschilder Kölns in der Welt, ist jährlich mit mehr als 80 Konzerten auf nahezu allen Kontinenten zu erleben. Die künstlerische Leitung obliegt dem Flötisten Martin Sandhoff, der zur Gründungsriege gehört. Für größere Produktionen kooperiert das Ensemble mit Gastdirigenten wie Ivor Bolton, Peter Dijkstra, Kent Nagano, Daniel Harding oder René Jacobs sowie mit Interpreten wie Vivica Genaux, Philippe Jaroussky, Andreas Staier oder Harald Schmidt. Mehr als fünfzig CDs und Auszeichnungen wie der „Midem Classical Award“, der „Grammy“ oder der „Echo Klassik“ bestätigen ebenfalls den Erfolg des basisdemokratisch organisierten Concerto Köln.