Mit einer rundum gelungenen Eröffnung in der neuen Festivalzentrale Opernterrassen gab die cologne on pop Gmbh am gestrigen Mittwochabend den Startschuss zur 6. Ausgabe von c/o pop – Festival & Convention 2009 in Köln.

Den Auftakt der Feierlichkeiten vor prominenten Vertretern aus Politik, der Musik- und Kreativwirtschaft, Künstlern und Kreativen aus ganz Deutschland sowie internationalen Partnern von c/o pop bildeten Grußworte des Kölner Oberbürgermeisters Fritz Schramma sowie Frau Christa Thoben, Ministerin für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes NRW.

In seiner Rede betonte Schramma, es sei auch das Verdienst von c/o pop, dass sich Köln´s traditionell starke Musikwirtschaft auch im Jahre 2009 noch mit Städten wie Berlin und Hamburg auf Augenhöhe messen könne. Auch im Hinblick auf die kürzliche Absage der einst von Köln nach Berlin abgewanderten Popkomm habe, so Schramma, »c/o pop gut daran getan, sich von Anfang an konsequent den Entwicklungen und Folgen des digitalen Zeitalters zu stellen«. Der Lohn sei nun, dass »c/o pop auch im sechsten Jahr ihres Bestehens wächst und gedeiht - eine Leistung, die für den Kultur- und Wirtschaftsstandort Köln gar nicht hoch genug zu bewerten ist«.

Frau Ministerin Thoben sieht c/o pop als »international anerkanntes Festival der Musik und Popkultur«, das jedoch weit mehr sei als nur ein Festival, sondern vor allem auch »ein bedeutender Kongress der Kreativen aller Branchen aus aller Welt«. Bedeutsam sei dies insbesondere für die Ziele wirksamer Standort- und Wirtschaftspolitik: »Wir wollen unser Augenmerk verstärkt auf die Kreativ- und Kulturwirtschaft richten – als starke Branche und als Treiber für Innovationen in anderen Sektoren.«

Es folgte der vom Kölner Musiknetzwerk Sound of Cologne initiierte Branchentalk »Die Zukunft der Musikindustrie«. Die von Spiegel-Kulturchef Lothar Gorris moderierte Runde entwickelte sich wie erwartet äußerst kontrovers und gab so einen ersten Ausblick auf die Panels der heute beginnenden c/o pop Convention. Im verbalen Schlagabtausch zwischen Sascha Lazimbat (Warner Music Group), Georg Oeller (GEMA) und Johnny Haeusler (Spreeblick/re:publica) rund um die Frage, wie man mit Musik heute noch Geld verdienen könne, wurden klare Positionen bezogen: Während Häusler sich überzeugt zeigte, dass »für eine bloße Datei nie wieder jemand Geld bezahlen« werde, sieht Oeller in besagten Dateien primär Inhalte, deren Urheber aktuell »eine Art Enteignung« erleben würden. Der Umgang damit sei generell »ein Skandal«. »Alles Blödsinn« sei das, konterte Häusler und bekam schließlich den meisten Beifall aller Diskutanten.

Das Musikprogramm von c/o pop startete kurze Zeit später mit einem ersten Paukenschlag: Das Konzert von Beirut in der nahezu ausverkauften Kölner Philharmonie geriet zu einem zauberhaften Erlebnis. Zugabe um Zugabe, stehende Ovationen, am Ende eine Bühne voller tanzender junger Menschen – der traditionsreiche Ort der Hochkultur erlebte einen denkwürdigen Abend. Gleichzeitig begeisterte die Berliner Elektro-Band Moderat das internationale Publikum von c/o pop im Gloria Theater. Die Stadt und ihre Besucher freuen sich auf die kommenden vier Tage »Pop Culture 2.0«.

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