Für das Pilotprojekt “Clubculture Reboot” ziehen die Initiatoren Senatsverwaltung für Kultur und Europa und die Clubcommission Berlin ein positives Zwischenfazit. Finale Ergebnisse werden Ende August erwartet, sobald zwei Umfragen an die Teilnehmer:innen ausgewertet wurden. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der Charité Berlin.
Mit 2.110 Testpersonen wurden am 6.-8. August Indoor-Clubnächte in sechs verschiedenen Clubs auf Basis von PCR-Tests durchgeführt. Die Pilotveranstaltung zeigte auf, dass Clubnächte auch unter pandemischen Bedingungen sicher durchgeführt werden können. Ausgangspunkt für das Pilotprojekt war, dass Öffnungsschritte für Clubs nicht nachhaltig sein können, solange etwaige Öffnungsschritte ausschließlich an die Inzidenz gebunden sind. Die mangelnde Planbarkeit, die daraus resultiert, stellt für die Branche ein großes Problem dar und kann durch wissenschaftlich fundierte Modelle, die Tanzveranstaltungen auch unter pandemischen Bedingungen ermöglichen, gelöst werden.
Bevor die Clubnächte besucht werden konnten, mussten alle Teilnehmer:innen einen PCR Test machen, der ihnen für 48h eine freie Bewegung zwischen den teilnehmenden Clubs ermöglichte. Eine Woche später erfolgte eine Nachtestung. Die PCR-Testungen stellte ein Laborpartner in Berlin über Abstrichmöglichkeiten in drei der beteiligten Clubs bereit. Dabei mussten alle Besucher:innen die vorgeschlagene Test-Strategie durchlaufen. Zwischen geimpften und/oder genesenen und nicht geimpften Personen wurde nicht unterschieden.
Nur die im Rahmen des Pilotprojektes durchgeführten und medizinisch validierten SARS-CoV-2-PCR-Tests wurden als Eingangsvoraussetzung zur Teilnahme akzeptiert. Eine Datenschnittstelle zwischen Testlabor und dem Ticketanbieter TixForGigs stellte sicher, dass nur negativ Getesteten ein Ticket ausgestellt wurde. Zudem waren Ticketscanner bei der Einlasskontrolle im Einsatz, um den Zutritt mit einer Fälschung oder durch Übertragung zu verhindern.
Die Ergebnisse der Tests sind ermutigend: Sieben SARS-CoV-2 Fälle konnten vor dem Start identifiziert, kontaktiert und - sofern es sich um bis dato neuen Fälle gehandelt hat - an die Gesundheitsämter gemeldet werden. Hiervon waren drei Personen "Altfälle" mit mehr als zehn Tagen zurückliegender Infektion, sowie vier neue Infektionen. Eine Person davon war bereits vollständig geimpft. Bei der PCR-Nachtestung nahmen knapp 70% (1447) der Erstgetesteten teil. Alle Nachtestungen waren negativ – eine neue Infektion mit SARS-CoV-2 konnte nicht festgestellt werden.