Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil haben sich heute im Haus der Kulturen der Welt mit Künstlern, Künstlerinnen und Kreativen über deren soziale Lage, besonders auch in Corona-Zeiten, ausgetauscht.

Unter dem Titel „Im Spannungsfeld zwischen künstlerischer Freiheit, Eigenverantwortung und sozialen Risiken“ diskutierten sie über die Probleme und Herausforderungen, mit denen freischaffende Künstlerinnen und Künstler in ihrem Alltag konfrontiert sind.

In dem Gespräch brachten die Kreativen ihre Anliegen zur Verbesserung ihrer sozialen Absicherung zum Ausdruck. Der bisherige Rahmen, der auf den Kategorien dauerhafter abhängiger oder selbständiger Beschäftigung basiert, trage den verschachtelten, projektbezogenen und zwischen den Systemen wechselnden Erwerbsbiographien in der Kulturbranche nicht hinreichend Rechnung.  Abseits der rechtlichen Rahmenbedingungen wurden auch Möglichkeiten einer effektiven kollektiven Interessenwahrnehmung diskutiert, nicht zuletzt zur Verbesserung der Vergütungssituation. Viel zu oft werde künstlerische Arbeit als selbstverständlich kostengünstig oder gar kostenfrei hingenommen und nicht angemessen honoriert.

Dazu erklärte Kulturstaatsministerin Roth: „Die Kultur- und Kreativwirtschaft zählt zu den Branchen mit den härtesten Belastungen der Corona-Zeit. Die Pandemie hat wie unter einem Brennglas die Aufmerksamkeit auf die Probleme in der sozialen Absicherung von Künstlerinnen, Künstlern und Kreativen gerichtet. Kunst und Kultur zu fördern und zu stützen, ihren Akteurinnen und Akteuren Sicherheit auch in schweren Zeiten zu geben, ist auch eine Absicherung unserer Demokratie. Denn Kunst und Kultur sind das Lebenselixier unserer Gesellschaft, die nicht nur in guten Zeiten unsere Anerkennung und Unterstützung verdienen, sondern auch gerade jetzt, während einer Pandemie und zu Zeiten, in denen in Europa wieder Krieg herrscht.“

Bundearbeitsminister Heil: „Die Pandemie hat gezeigt, dass wir Kulturschaffende besser absichern müssen. Deshalb sieht der Koalitionsvertrag mehr Schutz durch die Arbeitslosenversicherung und bei der Altersvorsorge vor. Außerdem wollen wir die Künstlersozialkasse weiterentwickeln. Das alles werde ich vorantreiben.“

Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil machten deutlich, dass sie die Hinweise zu den derzeitigen Rahmenbedingungen und die Sorgen und Anliegen der Kreativen sehr ernst nehmen.

Sie erklärten, dass die Bundesregierung an strukturellen Verbesserungen der sozialen Absicherung arbeite. In der Pandemie haben sich deutlich Probleme in der Absicherung auch von selbständig tätigen Kreativschaffenden gezeigt, von denen viele besonderen Belastungen ausgesetzt waren. Jenseits der Pandemie und der Auswirkungen des schrecklichen russischen Angriffskrieges in der Ukraine stelle sich aber auch ganz allgemein die Frage, welche sozialen Rahmenbedingungen nötig seien, um das jeweils individuelle künstlerische Schaffen ebenso zu gewährleisten wie ein freiheitliches Kulturleben insgesamt. In einem ersten Schritt gehe es nun darum, die einschlägigen sozialpolitischen Vorhaben des Koalitionsvertrages umzusetzen.