Christoph Meyer (47) wird neuer Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein gGmbH/Theatergemeinschaft Düsseldorf und Duisburg. Einen entsprechenden Beschluss fasste am Freitag morgen auf Vorschlag des Aufsichtsrates die Gesellschafterversammlung der Deutschen Oper am Rhein im Rathaus zu Düsseldorf. Meyer tritt ab der Spielzeit 2009/2010 die Nachfolge von Generalintendant Prof. Tobias Richter an, der die Intendanz der Rheinoper 1996 übernommen hatte.

Der amtierende Vorsitzende des DOR-Aufsichtsrates, Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland, und sein Stellvertreter, Düsseldorfs Oberbürgermeister Joachim Erwin, stellten den neu gewählten Intendanten im Anschluss an die Sitzung der Presse vor. Adolf Sauerland: "Die Deutsche Oper am Rhein ist sowohl für Düsseldorf als auch für Duisburg eines der wichtigsten kulturellen Aushängeschilder. Ich wünsche mir, dass der neue Intendant es schafft, trotz des immer größer werdenden Konkurrenzdrucks kommerzieller Unterhaltungsangebote das Profil der DOR im Bewusstsein der Bevölkerung weiter zu schärfen." Das Düsseldorfer Stadtoberhaupt Joachim Erwin zeigte sich da ganz zuversichtlich: "Mit Christoph Meyer konnten wir einen erfahrenen Opernmann als Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein gewinnen, der über beste Kontakte und ein hervorragendes Netzwerk im In- und Ausland verfügt."

Christoph Meyer ist seit Januar 2007 künstlerischer Betriebsdirektor der Oper Leipzig. Nach dem Weggang von Henri Maier wird er ab September 2007 - also noch vor seiner Zeit am Rhein - als Operndirektor gemeinsam mit dem interimistischen Intendanten das Opernhaus in Leipzig leiten. Zudem wird ihm ab September 2007 die Funktion des ständigen Vertreters des interimistischen Intendanten in künstlerischen Angelegenheiten übertragen.

Auch wenn Meyer bereits mehrfach erfolgreich Regie führte, sieht er es nicht als seine Aufgabe als Generalintendant an, selbst Regie zu führen. Mit der Vorbereitung seiner Intendanz wird er im September 2007, parallel zu seinen Leipziger Aufgaben, beginnen.

Der 1960 in Lüneburg geborene Meyer studierte von 1981 bis 1985 Theater- und Musikwissenschaften in München; parallel dazu arbeitete er als Regieassistent an verschiedenen Opernhäusern in Deutschland. Seinen beruflichen Einstieg in das Theaterfach fand Meyer 1985 am Theater Mannheim, für das er bis 1989 unter anderem als Abendspielleiter tätig war. Von 1990 bis 1995 wirkte Meyer an der Oper Köln - zunächst als Spielleiter und ab 1993 als Chefdisponent und Leiter des künstlerischen Betriebsbüros. Von 1995 bis 2000 war er Künstlerischer Produktionsdirektor des Gran Teatre Del Liceu in Barcelona und damit zuständig für die Spielplangestaltung in Teamarbeit mit dem künstlerischen Intendanten.

Im Juni 2000 folgte Christoph Meyer einem Ruf von Prof. Götz Friedrich als Generalsekretär an die Deutsche Oper Berlin. In dieser Eigenschaft wirkte er als Vertreter des Generalintendanten in allen künstlerischen Fragen maßgeblich bei der Spielplangestaltung und in Besetzungsfragen mit. Nach dem Tod von Götz Friedrich im Dezember 2000 war Meyer verantwortlich für den künstlerischen Bereich. Gemeinsam mit dem damaligen Verwaltungsdirektor und kommissarischen Intendanten, André Schmitz (heute Kulturstaatssekretär in Berlin), leitete er das Haus bis zum Dienstantritt des neuen Intendanten. In den Jahren 2001 bis 2003 hatte Meyer verschiedene künstlerische Beraterverträge, so für das "Festival Internacional de Música y Danza" in Granada und die Fundación de Cultura "La Caixa", Barcelona. Von August 2004 bis 2006 schließlich war Meyer Operndirektor des Theaters Basel. Der mit einer Hamburgerin verheiratete Meyer ist zudem Jurymitglied in renommierten Gesangswettbewerben wie dem Internationalen "Hans Gabor"-Belvedere-Wettbewerb in Wien.