Viele Chinesen nutzen beim aktiven Musizieren am liebsten Notenausgaben aus Deutschland. Das wurde auf der wohl wichtigsten Musikmesse in Asien, der "Music China“ in Shanghai deutlich, mit über 105.000 Besuchern. Der Geschäftsführer des AMA Musikverlags in Berlin, Detlef Kessler, erklärte, dass die chinesischen Besucher den einzigen Ausstellungsstand eines Berliner Musikverlages auf der Messe geradezu gestürmt hätten, um die neuesten Ausgaben von AMA zu begutachten und möglichst gleich zu kaufen, obwohl die Preise durch den Umrechnungskurs deutlich höher liegen als in Deutschland.

Ausgezahlt habe sich für AMA, so Kessler, dass der Verlag seit Jahren den Notenausgaben auch eine CD beilege, damit die chinesischen Musikfans vergleichen könnten, ob sie mit ihrem Klavier- oder Gitarrenspiel die Musik richtig interpretierten. Bestseller des großen Noten-Angebotes auf der Musikmesse in Shanghai waren beim AMA Verlag die Klavier- und Gitarrennoten, die sich besonders an die jugendlichen Chinesen wenden. AMA-Ausgaben von deutschen Autoren wie Manfred Schmitz, Hubert Käppel und Peter Fischer stießen auf ein großes Interesse, aber auch die großen Klassiker aus Deutschland wie Mozart, Beethoven und Bach.

"Als besonders populär neben dem Klavier und der Gitarre gilt auch das Geigenspiel“, berichtete Kessler.

In der fast 20-jährigen Zusammenarbeit mit dem chinesischen Musikhandel, so Kessler, sei immer mehr auch die Rock- und Popmusik in den Mittelpunkt gerückt, wie z. B. der Bestseller "Masters Of Rock Guitar“ von Peter Fischer, aber auch eine Notenausgabe mit einer Auflage von über 1 Million Exemplaren unter dem Titel "The New Harmony Book“.

AMA bot auf der "Music China“ in Shanghai über 300 verschiedene Fachbücher des Notenangebotes aus Berlin an, das bei den Bearbeitungen vom Schlagzeug bis zur Querflöte reichte.

Auf Einladung der Messe beschrieb Kessler vor chinesischen Händlern und Musiklehrern, welche Entwicklung die Notenausgaben mittlerweile auch im digitalen Zeitalter nehmen und was die chinesischen Musikpädagogen, aber auch die Händler, vielleicht bei ihren Unterrichtskonzepten ändern müssten, um voll und ganz im digitalen Zeitalter zu landen.

Der AMA-Geschäftsführer sieht den China-Markt seit über 17 Jahren als eine Region, wo das eigene Musizieren auch in den nächsten Jahren eine Schlüsselrolle spiele, weil man sich nach einem harten Arbeitstag entspannen wolle. Dabei erfreue sich die Musik aus Deutschland einer großen Beliebtheit. Das habe er auch in Gesprächen mit Professoren der Musikhochschule in Shanghai festgestellt. Kessler: "Von Berlin aus betreuen wir mit China einen wachsenden Musikmarkt, der die Veröffentlichungen der AMA-Notenbücher oft zu einem besonderen Ereignis unter den kulturell sehr interessierten Chinesen, nicht nur in Shanghai macht, weil sie mit den beigefügten CD-Versionen der Notenbücher den Lehrer gleich mitgeliefert bekommen. Alle unsere Autoren sind ‘gestandene Musiker‘, die in den letzten 30 Jahren für den AMA Verlag unter dem Motto ‘Musiker für Musiker‘ neue Lehrliteratur für den Musikunterricht geschaffen haben. Es sind fast 500 Lehrwerke entstanden mit weit über 1.000 Musikproduktionen, die weltweit Bekanntheit erlangt haben.“

Die "Music China“ gilt in der Musikbranche als internationale Fachmesse und Leitmesse für Asien für alle Musikinstrumente und das Zubehör sowie die Notenausgaben. Viele Unternehmen nutzen die Messe in Asien, um neue Märkte zu erschließen. Aus diesem Grunde gab es auch auf der diesjährigen "Music China“ Seminare, Diskussionen und Runden mit weltweit führenden Musikverlegern, wie AMA-Chef Detlef Kessler berichtete. Dazu kamen Musik-Live-Shows von Künstlern, die in China schon einen Namen haben, oder auf eine Karriere in China hoffen.

Veranstalter der "Music China“ ist die Frankfurter Musikmesse, die für dieses Jahr eine Besucherzahl in Shanghai von 105.125 Personen aus aller Welt registrierte.