Streaming-Services verzeichnen innerhalb des Digitalmarktes das größte Umsatzplus: Der Umsatz mit Online Subscription Services wie Napster, Simfy Premium oder Musicload Nonstop hat im ersten Halbjahr 2011 um 21,4 Prozent zugenommen, durch werbefinanzierte Streaming-Services wie MyVideo oder Clipfish wurden 64,8 Prozent mehr Umsätze generiert als im Vorjahreshalbjahr. Das gab der Bundesverband Musikindustrie e.V. (BVMI) heute in Berlin bekannt. Streaming-Services erreichen damit am Digitalmarkt einen Anteil von 11,5 Prozent. Größter Umsatzbringer mit einem Digitalmarkt-Anteil von 83,8 Prozent bleiben jedoch die À-la-carte-Downloads. Die Umsätze mit Alben-und Einzeltrack-Downloads stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 26,9 Prozent. Insgesamt konnte der Digitalmarkt von Anfang Januar bis Ende Juni 2011 um 19,3 Prozent zulegen, sodass das Digitalgeschäft inzwischen 17,2 Prozent des Gesamtumsatzes aus dem Musikverkauf ausmacht.*

„Die Downloadportale erfreuen sich wachsender Beliebtheit, was für uns natürlich ein sehr gutes Zeichen ist“, so Dr. Florian Drücke, Geschäftsführer des BVMI, und führt fort: „Auch Abomodelle und werbefinanzierte Streams werden immer häufiger von den Usern nachgefragt. Gerade der Blick nach Skandinavien zeigt, dass es richtig ist, diese Angebote weiter voranzutreiben.“ Drücke betonte, dass Deutschland bereits jetzt im internationalen Vergleich mit fast 70 legalen Online-Musik-Services sehr weit vorne liege und passende Angebote für verschiedene User-Vorlieben biete.

Der Umsatz mit physischen Produkten macht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum trotz eines Minus von fünf Prozent noch immer einen Anteil von 82,8 Prozent des Gesamtumsatzes aus dem Musikverkauf aus. Die Umsätze mit CDs sind leicht gesunken (-4,2 %), die Umsätze mit Vinyl hingegen um 17,4 Prozent gestiegen. Vinyl bleibt aber mit einem Umsatzanteil von einem Prozent am Gesamtmarkt ein Nischenprodukt. Das Gesamtmarkt-Umsatzvolumen für den Verkauf von physischen und digitalen Produkten beträgt im ersten Halbjahr 2011 rund 650 Mio. Euro und liegt 1,5 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums.

*Die Daten basieren auf der offiziellen BVMI-Marktstatistik, ermittelt durch media control/GfK, und wurden für die neuen Geschäftsfelder durch die BVMI-Meldestatistik erweitert. Alle Daten wurden auf den Gesamtmarkt hochgerechnet und zu Endverbraucherpreisen bewertet.