Vor dem Hintergrund des IT-Gipfels, der heute in Essen stattfindet, regt der Bundesverband Musikindustrie analog des Spitzentreffens der Informations- und Kommunikationswirtschaft die Einrichtung eines nationalen Content-Gipfels an, der die Bedürfnisse und Herausforderungen der Kultur- und Kreativwirtschaft gesamtgesellschaftlich als einen Teil der deutschen Standortpolitik in den öffentlichen Fokus rückt.

Dazu Prof. Dieter Gorny, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Musikindustrie: „Digitale Inhalte wie Musik, Filme, Bücher, Games oder journalistische Beiträge stellen kulturell wie ökonomisch eine zentrale Rolle in unserer Gesellschaft dar und sind darüber hinaus ein Treibstoff für viele andere Wirtschaftszweige – darunter nicht zuletzt auch die Informations- und Kommunikationsindustrie.“

Nach Angaben der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie und des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien waren in Deutschland im Jahr 2010 etwa eine Million Menschen in der Kultur- und Kreativwirtschaft beruflich tätig – inklusive der geringfügig Beschäftigten und geringfügig Tätigen erhöht sich die Zahl auf fast 1,7 Millionen Menschen. Das Umsatzvolumen der insgesamt rund 240.000 Unternehmen der Branche liegt bei etwa 137 Milliarden Euro, den Beitrag zur Bruttowertschöpfung schätzt die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft auf knapp 64 Milliarden Euro (2,6 Prozent).

„Momentan beobachten wir eine Schräglage, was die gesellschaftliche Thematisierung der IT-Technologien auf der einen und der digitalen Inhalte auf der anderen Seite betrifft. Hier ist es dringend erforderlich, wieder eine Balance herzustellen. Neben der öffentlichen Auseinandersetzung mit den Chancen und Herausforderungen der IT-Wirtschaft ist es notwendig, auch das Bewusstsein für den Wert kreativer Leistungen, dahinter liegender Wertschöpfungsketten sowie den Schutz der Investments in den Debatten zu verankern. Dafür wäre ein Content-Gipfel, der ähnlich prominent besetzt wie der IT-Gipfel auch ein klares Bekenntnis der Politik für die Kultur- und Kreativwirtschaft darstellen würde, genau das richtige Format.“