Gestern fand im Bundeskanzleramt die konstituierende Sitzung der Initiative kulturelle Integration statt. Diese Initiative geht auf eine Anregung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, des Bundesministeriums des Innern und des Deutschen Kulturrates zurück.
In der Initiative kulturelle Integration arbeiten mit: die ARD, die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, die Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände, der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger, die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, die Deutsche Bischofskonferenz, der Deutscher Beamtenbund und Tarifunion, der Deutsche Gewerkschaftsbund, der Deutsche Journalisten-Verband, der Deutsche Landkreistag, der Deutsche Naturschutzring, der Deutsche Olympische Sportbund, der Deutsche Städte- und Gemeindebund, der Deutsche Städtetag, die Evangelische Kirche in Deutschland, das Forum der Migrantinnen und Migranten im Paritätischen, der Koordinationsrat der Muslime, die Kultusministerkonferenz, die Neue Deutsche Organisationen, der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger, der Verband Privater Rundfunk und Telemedien, das ZDF sowie der Zentralrat der Juden in Deutschland.
Ziel der Initiative kulturelle Integration ist es, bis zum Internationalen Tag der kulturellen Vielfalt am 21.05.2017 ein Thesenpapier zu entwickeln, in dem dargestellt wird, wie gesellschaftlicher Zusammenhalt in Deutschland gelingen kann und welchen Beitrag kulturelle Integration hierfür zu leisten vermag.
Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, betonte: "Das heutige Treffen ist ein starkes und ermutigendes Signal. Denn es ist gelungen, Repräsentanten aller maßgeblichen staatlichen und gesellschaftlichen Kräfte zur Verständigung darüber einzuladen, wie kulturelle Integration in Deutschland gemeinsam erfolgreich gestaltet werden kann. Gesellschaftliche Integration gelingt nur durch kulturelle Integration. Das wissen wir nicht nur aus wissenschaftlichen Studien, das lehrt uns das tägliche Leben. Wir verfolgen dabei ein klares Ziel: Profitieren sollen davon alle hier lebenden Menschen. Ich bin voller Zuversicht, dass die Initiative hierzu wichtige Impulse auslösen wird!“
Der Bundesminister des Innern Thomas de Maizière sagte: "Was macht uns als Gesellschaft aus? Wie wollen wir zusammenleben und wie können wir alle zum Gelingen von Integration beitragen? Solche Fragen warten neu auf Antwort und darüber müssen wir diskutieren und vielleicht auch streiten, denn eine mit Streitkultur ausgetragene Diskussion hilft der Sache. Mich sorgen die Fliehkräfte, die das Ganze in Frage stellen. Die Summe der Vielfalt macht noch kein Gemeinwohl aus. Wir als Gesellschaft müssen gemeinsam an einem gesellschaftlichen Konsens arbeiten - immer und immer wieder - über das, was uns im Innersten zusammenhält. Mit der Initiative kulturelle Integration leisten wir einen Beitrag zu diesem Prozess, und ich lade alle dazu ein, sich konstruktiv einzubringen.“
Der Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales Thorben Albrecht formulierte: "Im letzten Jahr sind ca. 890.000 Asylbewerberinnen und Asylbewerber nach Deutschland gekommen. Viele von Ihnen werden bleiben. Sie in Gesellschaft und Arbeitsmarkt zu integrieren ist eine große gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft nur gemeinsam mit den Geflüchteten bewältigen können. Die Initiative kulturelle Integration bildet einen wichtigen Rahmen, um unterschiedliche Vorstellungen miteinander auszutauschen und ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln.“
Die Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration Aydan Özoğuz unterstrich: "Eine offene, demokratische und pluralistische Gesellschaft muss sich immer wieder neu über die gemeinsamen Werte verständigen, diese vertreten und verteidigen. Gesellschaftlicher Zusammenhalt entsteht dort, wo alle – Einheimische wie Einwanderer – den Prozess der kulturellen Integration gemeinsam gestalten.“
Der Präsident des Deutschen Kulturrates, Christian Höppner, führte aus: "Ich freue mich sehr, dass unsere Initiative auf so fruchtbaren Boden gefallen ist und wir heute mit der überfälligen Debatte beginnen, was unsere Gesellschaft zusammenhält. Dass dabei die Kultur und die kulturelle Vielfalt den Ausgang bilden, lässt spannende und interessante Diskussionen erwarten.“
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, koordiniert und moderiert die Initiative kulturelle Integration.
Weitere Informationen unter www.kulturelle-integration.de