Der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV) begrüßt die Einführung des bundesweiten Kulturpasses, mit dem jungen Menschen ein erleichterter Zugang zu Kulturangeboten ermöglicht werden soll. „Das Projekt ist für unsere Branche jetzt von besonderer Bedeutung, da sich die in allen Bereichen gestiegenen Kosten natürlich auch auf die Höhe der Kartenpreise auswirken. Wenn mit dem Pass nun diese Zugangsschwelle zumindest für jüngere Menschen herabgesetzt wird, ist dies auch ein Beitrag zur Stabilisierung der nach wie vor problematischen wirtschaftlichen Situation der Kulturveranstaltungswirtschaft.“, kommentiert Prof. Jens Michow, Präsident des BDKV.

Michow weist allerdings auch darauf hin, dass zentrale Bedeutung für den Wirtschaftszweig nach wie vor die Fortführung des Sonderfonds für Kulturveranstaltungen habe. „Wenn uns ab Januar 2023 jeder Rettungsschirm bei pandemiebedingten Veranstaltungsausfällen fehlt, werden zum Beispiel aufgrund einer Corona-Infektion eines/einer Künstler:in erforderlich werdende Tourneeabsagen existenzielle Auswirkungen auf die betroffenen Veranstaltungsunternehmen haben“, mahnt der Branchenexperte. „Die Branche begrüßt derzeit natürlich jede Maßnahme, die zu einer Steigerung der aktuell schleppenden Nachfrage für Konzerte und sonstige Kulturveranstaltungen führt. Wenn wir jedoch aufgrund der Erkrankung eines/einer Künstler:in gezwungen werden, durchfinanzierte Konzerte oder gar Tourneen abzusagen, wird uns leider auch ein Kulturpass nicht mehr helfen.“

Da die Veranstaltungsunternehmen - wie kein anderer Wirtschaftszweig - immer noch unter den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie leiden und nun auch noch erheblich durch die allgemeinen Kostensteigerungen und die Energiekrise betroffen seien, sei es für eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau für die Branche auch elementar, dass das im Rahmen des Neustart Kultur-Programms von der Beauftragten für Kultur und Medien in Zusammenarbeit mit dem BDKV entwickelte Förderprogramm für die Veranstalter:innen von kulturellen Live-Events zumindest bis Ende 2023 verlängert werde. „Das mit diesem Programm ursprünglich gesteckte Ziel der Milderung der Auswirkungen der Corona-Pandemie im Kulturbereich und des Erhalts von Livemusik-Veranstaltungen als wesentlichen Bestandteil der kulturellen Infrastruktur Deutschlands ist leider längst noch nicht erreicht. Daher wäre es kontraproduktiv, dieses Fördermittel auf halber Strecke einzustellen.“

Von wesentlicher Bedeutung für die Kulturanbieter sei nun auch, wie die Abwicklung des Kulturpass-Angebotes ausgestaltet werde. „Der BDKV bietet seine Expertise zur Erarbeitung eines praxisgerechten Verfahrens gerne an.“

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