Kulturelle Vielfalt und friedliches Miteinander – in zwei Sonderprojekten stellten die jungen Mitglieder des Bundesjugendorchesters am Wochenende vom 1.-3. Oktober 2011 einmal mehr unter Beweis, dass Musik Grenzen überwindet und Angehörige verschiedenster kultureller Ethnien verbindet: An allen drei Tagen der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit konzertierten Ensembles des Bundesjugendorchesters in Bonn und warben damit für ein offenes, tolerantes und herzliches Miteinander.

Im Rahmen des Orchestercampus des Beethovenfests Bonn und der Deutschen Welle konzertierten am 2. Oktober 2011siebzehn Mitglieder des Bundesjugendorchesters gemeinsam mit dem National Youth Orchestra of Iraq in Anwesenheit des Bundespräsidenten Christian Wulff in der Bonner Beethovenhalle. Unter der Leitung des Dirigenten Paul MacAlindin erklangen Joseph Haydns Sinfonie Nr. 104, Auftragswerke arabischer und kurdischer Komponisten sowie Ludwig van Beethovens Violinkonzert mit der Solistin Arabella Steinbacher. Stehende Ovationen und lang anhaltender Applaus der mehr als 1.000 Zuhörer bezeugten den Erfolg dieser interkulturellen Arbeit. Dem Konzert war eine intensive Probephase in Bonn vorausgegangen, in der die Musiker beider Orchester die Gelegenheit hatten, sich auch außermusikalisch kennenzulernen.

Ein Kammermusikensemble aus deutschen und irakischen Musikern konzertierte am 02. Oktober 2011 im Garten der Bonner Villa Hammerschmidt auf dem Kinder- und Familienfest des Bundespräsidenten. Dass Musik keine kulturellen und politischen Grenzen kennt, zeigten die acht jungen Musiker mit Werken sowohl von W.A. Mozart und C.M.v. Weber als auch traditionellen kurdischen und arabischen Folkloremelodien.

Höhepunkt des Kinder- und Familienfest waren zwei Konzerte des Bundesjugendorchesters unter der Leitung von Gernot Schulz am 03. Oktober 2011 im Beisein von Bundespräsident Christian Wulff und Altbundespräsident Richard von Weizsäcker. Mit einem Programm von Tänzen aus aller Welt begeisterten die 80 jungen Musikerinnen und Musiker mehrere tausend Besucher bei sommerlich ausgelassener Stimmung.

„Eine wichtige Aufgabe des Bundesjugendorchesters ist die Realisierung von interkulturellen Projekten zu gesellschaftspolitischen und zeitgeschichtlichen Anlässen. In den vergangenen drei sehr unterschiedlichen Konzerten konnten wir diese Arbeit mustergültig unter Beweis stellen“, konstatiert Sönke Lentz, Projektleiter des Orchesters.

Ein weiterer Höhepunkt im Herbstprogramm des Bundesjugendorchesters findet am 23. Oktober 2011 in Berlin statt: Erstmals wird das Orchester unter der Leitung von Sir Simon Rattle in der Berliner Philharmonie konzertieren. Im Rahmen dieses Konzerts wird außerdem die Stiftung Bundesjugendorchester gegründet.