Neun Konzerte führten das Bundesjugendorchester in den ersten Wochen des Jahres nach Deutschland, Slowenien und Italien. Unter der erstmaligen Leitung von Michael Sanderling (Chefdirigent Dresdner Philharmonie) begeisterten die jungen Musiker mehr als 7.000 Zuhörer unter anderem in Leipzig, Maribor, Cremona, Turin, Düsseldorf und Bonn. Im Zentrum des Konzertprogramms stand das selten aufgeführte Klavierkonzert des britischen Komponisten Benjamin Britten, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiert. Britten zur Seite gestellt waren Ludwig van Beethovens „Egmont“-Ouvertüre und Igor Strawinskys „Petruschka“. Neben den großen Sinfoniekonzerten zeigten die Musiker auf Einladung des Bonner Oberbürgermeisters Jürgen Nimptsch ihre kammermusikalischen Fähigkeiten bei einem Konzert mit Ensembles aus ihren Reihen in der Aula der Universität Bonn zum 50. Jahrestag der Unterzeichnung des Élysée-Vertrages.

Solist der Konzertreise war Markus Schirmer, der das Klavierkonzert einfühlsam und mit viel Verve interpretierte. Er zeigte sich von den jungen Musikern begeistert: „Es war fantastisch. Ich habe ja bereits weltweit mit vielen Orchestern gespielt. Mit dem Bundesjugendorchester war die Zusammenarbeit ein einzigartiges Erlebnis. Wenn man diese Euphorie und diese Sucht sieht, Musik zu machen und diese Freude und dieses Engagement – das ist faszinierend zu erleben. Es hat alles gepasst und riesigen Spaß gemacht“, sagt Schirmer im Interview auf WDR3.

Die kommende Tournee führt das Orchester nach Baden-Baden, Köln, Weimar und Berlin. Während die Musiker in Baden-Baden im Rahmen der Festspiele zunächst unter der Leitung von Sir Simon Rattle und gemeinsam mit den Berliner Philharmonikern konzertieren werden, wird die weitere Tournee von Howard Griffiths geleitet. Unter dem Motto „Osmanische Wunder“ werden Werke bekannter Komponisten, darunter Wolfgang Amadeus Mozart und Maurice Ravel aufgeführt, aber auch westeuropäische Werke mit arabisch und türkisch inspirierten Melodien kombiniert. Gemeinsam mit dem türkisch-deutschen Rahmentrommelspieler Murat Coşkun und Derya Türkan an der Kamancheh wagen die jungen Musiker den Blick über den Tellerrand und werden sich in bisher unbekannten Klängen versuchen.