Von Brasilien bis Taiwan – die Glückwünsche kommen aus aller Welt: erstmals ist ein Konzert des Bundesjugendorchesters live und kostenlos über die Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker übertragen worden. Mit Gustav Mahlers 5. Sinfonie und Detlev Glanerts „Insomnium“ lockten das Bundesjugendorchester und sein Gastdirigent Markus Stenz rund 2.500 Menschen aus der ganzen Welt an den heimischen PC und damit in den virtuellen Konzertsaal. „Wir sind begeistert von den vielen positiven Rückmeldungen, die wir erhalten haben. Die hohe technische Qualität und die ausgefeilte Schnitttechnik machen das Konzerterlebnis via Computer zu einer attraktiven Alternative, wenn man nicht live dabei sein kann“, sagt Projektleiter Sönke Lentz. Die Digital Concert Hall ist der erste virtuelle Konzertsaal der Welt. Er ermöglicht es Musikliebhabern weltweit vornehmlich Konzerte der Berliner Philharmoniker live zu erleben. Die Stiftung Berliner Philharmoniker hatte dem Bundesjugendorchester ermöglicht, diese Form der Konzertübertragung für das Konzert zu nutzen.

Dem Gastspiel in Berlin war eine knapp dreiwöchige Proben- und Konzertphase des Bundesjugendorchesters vorausgegangen: Die Proben fanden erstmals in der Landesmusikakademie Rheinland-Pfalz in Neuwied-Engers statt. Konzerte führten das junge Ensemble nach Bonn, Fürth, Ludwigsburg, Weimar, Krakau und Berlin. In Bonn gaben die Musiker neben einer öffentlichen Generalprobe ein knapp anderthalbstündiges Schulkonzert. Neben der musikalischen Arbeit übernahmen einige junge Musiker hier auch eine moderierende Funktion: Sie stellten Detlev Glanerts 2010 komponiertes Werk vor und vermittelten damit den modernen Stoff in jungen Worten. Glanert, der bei dem Konzert des Bundesjugendorchesters in der Berliner Philharmonie anwesend war, zeigte sich begeistert: „Heute habt ihr mich mit der Aufführung von ‚Insomnium‘ wirklich sehr glücklich gemacht“. Damit schloss Glanert sich der Meinung von Markus Stenz an, der seine erste Arbeitsphase beim Bundesjugendorchester als „sensationelles Erlebnis“ bezeichnete: „Ich bin begeistert über die tollen Einzelleistungen, beglückt über die Musizierfreude des ganzen Orchesters.“

Im April wird das Bundesjugendorchester das nächste Mal live zu erleben sein: Zwischen 13. und 18. April gibt es Konzerte in Köln, Hamburg, Stuttgart, Ulm und Aalen. Als Solist konnte der Geiger Christian Tetzlaff gewonnen werden, die musikalische Leitung übernimmt Sebastian Weigle.