Die Verleihung der MIXED UP Preise durch das Bundesjugendministerium und die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung an gelungene Kultur-Schule-Kooperationen hat gezeigt: Auch in strukturschwachen Regionen können Partner aus Kultur und Schule gemeinsam hervorragende Kulturprojekte für Kinder- und Jugendliche auf die Beine stellen.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) haben heute in Potsdam sechs Kooperationsprojekte von Kultur und Schule mit dem MIXED UP Preis ausgezeichnet. Die preisgekrönten Projekte, die sich im 8. Jahrgang des bundesweiten Wettbewerbs gegen 372 Bewerber durchsetzten, liefern eindrucksvolle Beispiele für die Überwindung von Bildungsbarrieren. Die Basis für den Erfolg der ganzheitlich ausgerichteten Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche bilden Kooperationen und Netzwerke von zwei oder mehr Partnern aus Kultur, Bildungswesen, Zivilgesellschaft und regionaler Wirtschaft.
Die feierliche Preisverleihung fand im Rahmen des bundesweiten Fachforums „KulturLand – Netzwerke bilden im ländlichen Raum“ statt. Im Fokus des Fachforums stand die Frage, wie die Vernetzung von Kultur- und Bildungspartnern in ländlichen, strukturschwachen Regionen erfolgreich gestaltet werden kann. „KulturLand“ lautet zugleich der Titel des diesjährigen MIXED UPSonderpreises. Das ausgezeichnete Projekt aus der Brandenburgischen Oderbruch-Region zeigt, wie es gehen kann: Hier haben sich ein eigens gegründeter Verein, die örtlichen Grundschulen, der Kinder- und Jugendring und das freie „Theater am Rand“ vernetzt und damit erreicht, dass die kreative Beschäftigung mit der eigenen Landschaft Teil des Grundschulalltags in der Region ist.
Der Vertreter des Bundesjugendministerium, Dr. Sven-Olaf Obst, sagte bei der Preisverleihung: „Gleiche Teilhabemöglichkeiten, gute Bildung für alle von Anfang an und faire Chancen zur Integration sind die zentralen Ziele einer Jugendpolitik, die den Zusammenhalt in einer sozialen und gerechten Gesellschaft fördern. Gerade ländliche Regionen verdienen aufgrundoftmals vorherrschender Infrastrukturschwächen eine besondere Aufmerksamkeit. Die MIXED UP Preisträger 2012 zeigen uns Wege, wie durch nachhaltige Kooperationen von Kultur und Schule in Stadt und Land diese Ziele erreicht werden können.“
Die Gewinner der mit jeweils 2.500 Euro dotierten MIXED UP Preise sind
- Das Theater Kontra-Punkt in Kooperation mit der Realschule Benrath und der DEMAG Cranes AG (Nordrhein-Westfalen): Im Projekt „Tanz der Maschinen“ begeben sich Realschüler/innen und Auszubildende der Schwerindustrie, konfrontiert mit Ansätzen des neuen Musiktheaters, in eine künstlerische Auseinandersetzung mit Technik und verwandeln ihren Arbeitsplatz in eine Kunstwiese.
- Die Anne-Frank-Grundschule Freiburg und das Theater Karawane (Baden Württemberg), die im Rahmen der langfristig angelegten Kooperation „SESAM öffne dich – (neue) Wege in die Kunst“ ein künstlerisch-kreatives Schulprofil entwickeln. Unter Beteiligung der gesamten Schulgemeinschaft wird die Verankerung Kultureller Bildung konsequent vorangetrieben.
- Der Kultur- und Schulservice Bamberg(Bayern), der in Kooperation mit über 60 Kulturpartnern und 20 Bildungseinrichtungen ein stadt- und landkreisweites Netzwerk geschaffen hat, um Kulturelle Bildung dauerhaft im Kindergarten- und Schulalltag zu verankern. Mit den „Kultur.Klassen“ werden Bildungseinrichtungen für Kulturelle Bildung sensibilisiert und bei einer kulturellen Profilbildung unterstützt.
- Die Akademie für Landschaftskommunikation und verschiedene Grundschulenim Oderbruch (Brandenburg), die im Projekt „Focus on Landscape“ unter Beteiligung regionaler Partner künstlerische Ansätze landschaftskundlicher Bildung erproben. Die konkrete Lebensumgebung wird in den Blick genommen, ästhetisch erfasst, sozialräumlichen eingeordnet und für den Unterricht verfügbar gemacht. (Sonderpreis KulturLand)
- Die Zinnschmelze und die Stadtteilschulen Barmbek und Helmuth Hübener(Hamburg), die mit dem Projekt „Pocket Movie – Die Verwandlung“ Jugendliche zur kreativen und künstlerischen Auseinandersetzung mit ihrem Stadtteil anregen. Das Medium Handy wird hier neu genutzt und lädt die Schüler/innen zu künstlerischer Eigentätigkeit ein. (Start Up Preis)
- Die Laborschule Bielefeld in Kooperation mit dem Theaterlabor (Nordrhein Westfalen), die mit dem achtwöchigen Entschulungsprojekt „Schlaraffenland“ einen besonderen Raum für Kultur in der Schule geschaffen haben. „Was hier den Schülern/innen der 8. Klasse zugetraut und zugemutet wird, hat für uns Modellcharakter“, so die MIXED UP Jugendjury.„‚Zugemutet deshalb, weil die Schüler/innen am eigenen Leib erfahren, wie viel Arbeit mit Freiheit verbunden sein kann. Das ist lebensnah und lebenspraktisch und zeigt beispielhaft, was die Verzahnung von Kultur und Schule bewirken kann.“
(Preis der Jugendjury)
Die neue Runde des Kooperationswettbewerbs MIXED UP startet am 1. Februar 2013. Mit dem Sonderpreis Inklusion setzen die Veranstalter 2013 einen Schwerpunkt auf Kooperationen von Kultur und Schule, die sich mit für gleichberechtigte kulturelle Teilhabe, unabhängigvon individuellen Fähigkeiten, Herkunft, Geschlecht oder Alter, engagieren und Inklusion durch Kunst und Kultur umsetzen.
Absätze