Zur Sicherung bedeutender Bestände in Archiven und Bibliotheken fördern Kulturstaatsminister Bernd Neumann und die Kulturstiftung der Länder weitere 37 Modellprojekte mit insgesamt rund 400.000 Euro. Der Kulturstaatsminister erklärte dazu: „Kultur und Geschichte unserer Nation sind in überlieferten Handschriften, Urkunden, Archivalien und Büchern festgehalten. Als kultureller Schatz muss dieses Erbe vor dem schleichenden Zerfall bewahrt werden und für künftige Generationen erhalten bleiben. Die aus den Modellprojekten gewonnen Erfahrungen dienen der Entwicklung eines Bestandserhaltungskonzepts zum langfristigen Schutz schriftlichen Kulturguts in ganz Deutschland.“
Im Mittelpunkt der diesjährigen Förderung der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) stehen Modellprojekte zur Bildung regionaler Notfallvorsorgestrukturen und -konzeptionen. Neben Restaurierungsprojekten historisch wertvoller Bestände und Sammlungen werden besonders spartenübergreifende Kooperationen gefördert, um Kommunikationswege und Aufgabenteilung effizienter zu gestalten.
Zu den geförderten Projekten gehören u.a.:
Stadtarchiv Menden: Gründung eines regionalen Notfallverbundes der Stadtarchive Hemer, Iserlohn und Menden
Hochschule für Technik und Wirtschaft, Berlin: Erstellung eines Katastrophenrahmenkonzepts für Archive und Bibliotheken in Brandenburg
Arbeitskreis NRW-Papierrestauratoren e.V., Neuss: Wanderausstellung: „Papier ist nicht geduldig! Die Erhaltung von Schriftgut und Grafik“
Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek, Dresden: Beschaffung eines mobilen Notfallzugs „Kulturgutschutz“ beim Dresdner Brand- und Katastrophenschutzamt
Medizinhistorisches Museum der Charité, Berlin: Restaurierung von Sektionsprotokollen Rudolf Virchows
Hamburger Kunsthalle: Restaurierung und Sicherung der Direktorenkorrespondenz Alfred Lichtwarks und Gustav Paulis (1896-1933)
Adeliges Kloster Preetz: Restaurierung theologischer Handschriften und Konvolute des Petrus Scheele im Kloster Preetz (17. Jahrhundert)
Die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts wurde auf Initiative von Kulturstaatsminister Bernd Neumann gemeinsam von Bund und Ländern im August 2011 bei der Stiftung Preußischer Kulturbesitz eingerichtet. Die für vorerst fünf Jahre eingerichtete Koordinierungsstelle soll vor allem ein nationales Bestandserhaltungskonzept erarbeiten. In diesem Zusammenhang werden Modellprojekte gefördert. Hierfür stehen im Haushalt des Kulturstaatsministers jährlich 500.000 Euro zur Verfügung. Über die Kulturstiftung der Länder beteiligen sich die Länder mit weiteren 100.000 Euro pro Jahr.
Insgesamt konnten zwischen 2010 und 2012 bereits 107 Modellprojekte in Archiven, Bibliotheken und Museen aller sechzehn Länder der Bundesrepublik mit Hilfe der KEK finanziert werden.
Bis Ende November 2012 wird die Koordinierungsstelle personell so ausgestattet sein, dass sie sich verstärkt der konzeptionellen Arbeit an der Gesamtstrategie für die Bestandserhaltung des schriftlichen Kulturguts widmen kann.
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