In der (gestrigen) Sitzung des Bundeskabinetts wurden die Weichen für eine Beteiligung des Bundes an der Sanierung der Berliner Staatsoper Unter den Linden gestellt. Es wurde vereinbart, dass im Haushalt 2008 eine Verpflichtungsermächtigung über insgesamt 50 Mio. Euro für die Jahre ab 2009 zur Beteiligung an der Sanierung der Staatsoper vorgesehen wird.

Staatsminister Bernd Neumann: "Mit dieser Entscheidung dokumentiert die Bundesregierung ihre Bereitschaft, für die Erhaltung eines national bedeutenden, einzigartigen Kulturdenkmals Mitverantwortung zu übernehmen. Das ist ein gutes Signal für die Hauptstadt! Unter der Voraussetzung, dass das Land Berlin sich mindestens in gleicher Höhe beteiligt und der Verein der Freunde und Förderer der Staatsoper seine Verpflichtung zur Beteiligung von bis zu 30 Mio. Euro einhält, kann alsbald mit der Bauplanung begonnen werden."

Das von Knobelsdorff 1741-1743 als erstes freistehendes Opernhaus in Deutschland errichtete Gebäude wurde nach zweimaliger Kriegszerstörung bis 1955 historisierend wieder aufgebaut. Eine in den Jahren 1983-1986 von der DDR durchgeführte Sanierung erwies sich im Kern nur als Schönheitsreparatur. Das gesamte Gebäude ist heute hochgradig sanierungsbedürftig, so dass der Spielbetrieb bereits eingeschränkt werden musste. Wegen der Komplexität der notwendigen Maßnahmen ist eine Generalsanierung bei zeitweiliger Schließung des Hauses unabwendbar. Die Opernstiftung hat ein Sanierungskonzept in Höhe von knapp 130 Mio. Euro als günstigste Variante empfohlen. Der Verein der Freunde und Förderer der Staatsoper hat sich zur Leistung von bis zu 30 Mio. Euro verpflichtet, wenn die übrigen Baukosten durch das Land und den Bund getragen werden. Berlin hat die Kosten bisher nicht etatisiert, hat aber eine Mitfinanzierung im Falle einer Bundes- und Fördervereinsbeteiligung in Aussicht gestellt. Jetzt muss zwischen Bund, Land und Förderverein ein Finanzierungsvertrag vereinbart werden, mit dem auch die Vor- und Gesamtfinanzierung verbindlich geregelt wird. Es wird von einer Gesamtplanungs- und -bauzeit von fünfeinhalb Jahren ausgegangen. Die Hauptbauzeit läge in den Jahren 2008 - 2011.