Der Deutsche Bühnenverein verurteilt aufs Schärfste die rechtsradikalen Übergriffe auf das Theaterensemble des Nordharzer Städtebundtheaters. In Halberstadt sind am Wochenende mehrere Ensemblemitglieder nach einer Premierenfeier von Rechtsradikalen brutal zusammengeschlagen worden. „Nach diesem Vorfall können wir nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Die Gesellschaft ist gefordert, sich stärker mit dem Rechtsradikalismus in Deutschland auseinanderzusetzen“, äußerte der Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Prof. Klaus Zehelein, heute in Köln. Notwendig ist aus Sicht des Bühnenvereins eine neue Initiative, die auf die Gefahr des Rechtsradikalismus aufmerksam macht, insbesondere eine intensive Aufklärungsarbeit an Schulen und Ausbildungseinrichtungen. Dafür müssten ebenso zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden wie für gezielte Programme zur Integration von rechtsradikal gefährdeten Jugendlichen. Die Theater leisten im Verein mit den soziokulturellen Zentren einen wesentlichen Beitrag zur Aufklärung und zur Bekämpfung des Rechtsradikalismus. Notwendig ist deshalb, diese Arbeit gerade auch in den kleineren Standorten der neuen Bundesländer weitaus mehr zu unterstützen. Zehelein fordert schließlich eine lückenlose Aufklärung des Verhaltens der Polizei, die es nach Zeugenberichten an einem konsequenten Einschreiten gegen die rechtsradikalen Schläger hat fehlen lassen. „Sollte dies der Fall sein, muss das dienstrechtliche Konsequenzen haben“, schloss Zehelein seine Erklärung ab.