Das Musikzentrum im ViktoriasQuartierBochum nimmt bauliche Kontur an. Als zentraler Baustein des Kreativquartiers ViktoriaQuartierBochum in der Bochumer Innenstadt an der Marienkirche soll das Musikzentrum eine konzertante Spiel- und Probenstätte der Bochumer Symphoniker mit einem Multifunktionssaal für die Bochumer Musikschule in einem für alle offenen und breiten Bevölkerungsschichten zugänglichen Haus verbinden. Das Musikzentrum entsteht unter Einbeziehung der umzunutzenden Marienkirche auf dem freien, städtischen Grundstück an der Viktoriastraße. Für das Vorhaben sind Mittel in Höhe von 32,93 Mio € veranschlagt, wovon der größte Teil durch private Stiftungsgelder und Fördergelder des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union zur Verfügung gestellt werden. Intention der Wettbewerbsaufgabe war es, mit dem Musikzentrum einen zeitgenössischen Kulturbau zu schaffen, der in besonderer Weise die Marienkirche und den Neubau zu einer städtebaulichen und architektonischen Einheit und Adresse im ViktoriaQuartierBochum entwickelt und dabei den genannten Kostenrahmen einhält.

Dank der Mittel der Stiftung wurde nun der erste Schritt mit der Durchführung des europaweiten Realisierungswettbewerbs mit begrenzter Teilnahme mit der Preisgerichtssitzung am 22.05. unter Vorsitz von Prof. Manfred Hegger (Kassel) im Forum des Museum Bochum zum erfolgreichen Abschluss gebracht. Zuvor wurden zehn Wettbewerbsarbeiten erarbeitet und Anfang Mai eingereicht und vorgeprüft. Preisrichter waren neben renommierten Fachpreisrichtern Vertreter der Stiftung, des Rates, des Landes NRW und der städtischen Verwaltung sowie Berater zur Akustik und Kostencontrolling.

Erfolgreich aus dem Wettbewerb hervorgegangen sind drei Preisträger. Nach intensiver und langer Diskussion hat das Preisgericht die Wettbewerbsarbeit von

Erstplatzierter Entwurf der Architekten Thorsten Kock und Martin Bez
Bez und Kock Architekten, Stuttgart, mit dem ersten Preis ausgezeichnet.

Zentrale Entwurfsidee von Bez und Kock ist, das Musikzentrum als lang gestreckten Baukörper entlang der Viktoriastraße mit einer breiten Vorfläche und mit deutlich herausgearbeiteten Eingängen auf den beiden Seiten des Chores der Marienkirche zu positionieren. Der Neubau des Multifunktionssaals und der Neubau des Konzertsaales nehmen Bezug auf das Hauptschiff der Marienkirche und stellen diese in ihre Mitte. Die Marienkirche dient damit als ein räumlich beeindruckendes Foyer für die beiden Säle einerseits, andererseits kann sie für zusätzliche eigenständige Veranstaltungen herangezogen werden. Der Konzertsaal verfügt über ein großes akustisches Volumen, welches geschickt durch angekoppelte Hohlräume erzeugt wird. Die Fassade überzeugt durch ihre schlichte Eleganz und die geschickte Führung des Tageslichtes.
Der Entwurf von Bez und Kock ist ein ebenso zurückhaltender wie auch selbstbewusster Auftritt, der die Kirche als einen selbstverständlichen Teil des gesamten Ensembles einbezieht und mit dem Bestand einen besonderen, unverwechselbaren Ort mit hoher Identitätskraft schafft. Dem prämierten Entwurf kann darüber hinaus eine solide Kostenstruktur zu Grunde gelegt werden.
Das Preisgericht empfiehlt die Arbeit von Bez und Kock zur Realisierung. Baubeginn ist für die erste Hälfte 2013 vorgesehen.

Die weiteren beiden Preise wurden vergeben an:

zweiter Preis: JSWD Architekten, Köln

dritter Preis: Hascher Jehle Planungsgesellschaft, Berlin

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