Der britische Jazz- & Blues-Musiker Chris Barber erhält den diesjährigen „Blues-Louis“, den (nach Louis Armstrong benannten) Preis des Internationalen Lahnsteiner Bluesfestivals. Mit dem „Louis“ ehren die Festivalmacher seit 1997 Musiker, Veranstalter und Journalisten der europäischen Bluesszene, zu den bisherigen Preisträgern zählen Sängerinnen und Sänger wie Bill Ramsey, Inga Rumpf und Joy Fleming, Instrumentalisten wie Klaus Doldinger, Bill Wyman und Klaus Voormann oder der Publizist Siegfried Schmidt-Joos, der Kabarettist Thomas C. Breuer und die Veranstalterlegende Fritz Rau.

Wie es in der Begründung heißt, geht die Auszeichnung 2013 „ an einen Künstler, der die Entwicklung der populären Musik in Europa entscheidend mitgeprägt hat: Chris Barber.“ Der 83-jährige Posaunist, Bandleader, Impresario und Roots-Ausgräber habe „in seiner Person und in seinem Werk einen Bogen geschlagen von Louis Armstrong zu Rod Stewart, von Muddy Waters zu Miles Davis.“

Seit knapp sechs Jahrzehnten hat Chris Barber mit Stücken wie „Petite Fleur“, „Wild Cat Blues“ und „Ice Cream“ einem größeren europäischen Publikum die Tradition des New Orleans- und Créole-Jazz näher gebracht. Darüber hinaus bemühte er sich schon früh darum, dass afroamerikanische Musiker nach Europa kommen und zusammen mit ihm und seiner Band auftreten konnten: z.B. Sister Rosetta Tharpe (1957), Muddy Waters und Otis Spann (1958).

Heute kann Chris Barber auf etwa 250 Alben und rund 15.000 Konzerte zurückblicken. Mit seinem eigenen Sound ist er reich und berühmt geworden. Seine Musik, so die Veranstalter, sei liebenswert, „denn Chris Barber hat immer nur das gespielt, was er mit seinem guten Jazzgeschmack und seinem Bluesgefühl vertreten konnte.“

Die Preisverleihung findet beim 33. Lahnsteiner-Bluesfestival statt, Samstag, 28. September 2013. Neben weiteren Blues-Acts aus Deutschland, Schweden, Großbritannien und der Schweiz wird Chris Barber mit seiner zehnköpfigen Band zu hören sein. Die Laudatio hält der Radiomoderator Werner Reinke.