Das Bundesjugendorchester und das Bundesjazzorchester feiern in diesem Sommer die Öffnung ihrer Genres für Neues und die Weiterentwicklung einer dritten Strömung. Es stehen groß besetzte, teils neu komponierte Werke für Jazz- und Sinfonieorchester auf dem Programm: Neben Wolfgang Dauners Komposition „Second Prelude to the Primal Scream" und Moritz Eggerts „Illumination“ wurde auch das Werk „Refractions“ des jungen Komponisten Niels Klein uraufgeführt. Für eben dieses Werk wurde Niels Klein, der zu den profiliertesten jungen Musikern der aktuellen deutschen Jazzszene gehört, beim Abschlusskonzert des Festivals Young.Euro.Classic im Konzerthaus am Gendarmenmarkt mit dem Europäischen Komponistenpreis ausgezeichnet. „Es ist nicht zu glauben! Mein herzlicher Dank gilt den jungen Musikern des BJOs und des BuJazzOs, sowie Meastro Dennis Russell Davies, die mein Werk unglaublich gut umgesetzt haben“, sagte Niels Klein bei der Preisverleihung. Die Publikumsjury hatte alle siebzehn uraufgeführten Werke im Rahmen des Festivals in die Wahl einbezogen und sich für das Werk des aufstrebenden Bandleaders und Komponisten entschieden. Zu Recht, meinen die Musiker der beiden Ensembles: „An der Komposition gefällt mir besonders gut, dass der Komponist einen breiten Bogen über das gesamte Werk spannt indem er seine musikalischen Ideen konsequent zu einem sinnvollen Abschluss bringt. Außerdem ist bemerkenswert, dass trotz der geringen Dynamikunterschiede eine große Differenziertheit durch akustische Farbtupfer aus allen Stimmgruppen erreicht wird“, sagt Andreas Unterreiner, Trompeter des BuJazzOs.

Mit dieser Auszeichnung im Gepäck geht es für die jungen Musiker nach drei bereits erfolgreich absolvierten Konzerten in Berlin, Bonn und Stuttgart nach Südafrika: Im kulturellen Vorprogramm der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika treten die beiden nationalen Jugendorchester ganz bewusst im Zusammenhang mit dem Zusammenwachsen Deutschlands und als Symbol für die grenzüberschreitende Kraft von Musik ein. Neben repräsentativen Konzerten in Städten wie Pretoria, Johannesburg, Bloemfontein, Port Elisabeth und Cape Town sind zahlreiche Workshops u.a. mit Township-Kindern geplant. Der Dirigent für die Konzerte in Südafrika ist Bernd Ruf, der zu den führenden Musikerpersönlichkeiten im Bereich Classical Crossover zählt. Solist der „Rhapsody in blue“ von George Gershwin ist der 1980 geborene Caspar Frantz, u.a. Stipendiat der Deutschen Stiftung Musikleben.

Unterstützt wird das Projekt von dem südafrikanische Partner MIAGI („music is a great investment“), dessen Schwerpunkt auf der musikalischen Arbeit mit Kindern aus sozialen Randgebieten in Südafrika liegt. Hauptförderer der Tournee sind das Auswärtige Amt und das Goethe-Institut. Auch die Firma Daimler AG, die Deutsche Stiftung Musikleben, die Deutsche Bank und die Deutsche Welle unterstützen die Tournee der 120 Musiker durch Südafrika.

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