Bestehende Ressourcen besser nutzen. Institut an der Musikhochschule in Hamburg untersucht Innovationspotenziale im Musikbetrieb

Das Institut für kulturelle Innovationsforschung I|k|I untersucht innovative Projekte, die existierendes kreatives Potenzial unterstützen. Damit sollen Erkenntnisse über die Entstehung von Neuem in der Kultur gesammelt und komplexe Zusammenhänge transparenter gemacht werden. "So wie die Wirtschaft kann auch die Kultur nicht auf die ‚Research and Development’-Ebene verzichten, wenn sie zukunftsfähig bleiben will", sagt Martina Kurth, Projektleiterin des Instituts.

Im Herbst 2003 startete das I|k|I eine vergleichende Studie zum Thema Filmmusik in Frankreich und Deutschland. Untersucht werden das kreative Potenzial und der Einfluss ökonomischer Rahmenbedingungen auf die Vielfalt in der Filmmusik. Ziel ist es, die Qualität und den Austausch von kreativem Potenzial zwischen den Ländern zu verbessern. Unterstützt von der Gerhard Trede-Stiftung, der deutschen Autorengesellschaft GEMA und der französischen Verwertungsgesellschaft SACEM werden die Ergebnisse bei den Filmfestspielen in Cannes 2004 vorgestellt. "Ich halte es für notwendig, die künstlerische Praxis durch wissenschaftlich erarbeitete Erkenntnisse zu unterstützen, da wir es im Kulturbereich mit sehr sensiblen Strukturen zu tun haben", stellt Prof. Dr. Reinhard Flender, Direktor des Instituts, fest. "Dabei ist Kompetenzentwicklung im Umgang mit Innovation gerade für die zukünftigen Verantwortlichen im Kulturbetrieb wichtig." So ist ein Arbeitsschwerpunkt des I|k|I die Lehre am Institut für Kultur- und Medienmanagement Hamburg. Das Wissen fließt aber auch in innovative Projekte wie z. B. "Jeunesse Moderne" - eine europäische Sommerakademie für zeitgenössische Kammermusik, oder "Eine Reise in die Musik des 21. Jahrhunderts", das Response-Projekt des Hamburger Landesmusikrats. Träger des I|k|I ist der new classical e.V., der durch die Gerhard Trede-Stiftung Hamburg und peermusic Germany gefördert wird.

Prof. Dr. Reinhard Flender ist zum Mitglied im Bundesfachausschuss Neue Musik des Deutschen Musikrates ernannt worden. Er ist Direktor des Instituts für kulturelle Innovationsforschung, Vizepräsident von peermusic classical und Komponist.