Nach über einem Jahrzehnt Stillstand wird es in Berlin zum Schuljahr 2017/18 mindestens zwei neue Musikbetonte Grundschulen geben. Diese erfreuliche Meldung ging Ende August durch die Medien. Sie werden in den Bezirken eingerichtet, die noch keine haben: In Treptow-Köpenick und in Charlottenburg-Wilmersdorf.
Im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf finden sich erfreulicherweise gleich zwei Bewerberinnen unter den Grundschulen für eine Musikbetonung. Allerdings besteht jetzt die Gefahr, dass nur eine Schule bewilligt und die andere zurückgewiesen wird.
"Auch Schulen mit ihren Gremien aus Lehrkräften, Schülern und Eltern benötigen Anerkennung und verdienen Wertschätzung durch Unterstützung“, betont Dr. Hubert Kolland, Präsident des Landesmusikrates Berlin. "Der Einsatz über viele Monate, die besondere Profilbildung zu entwickeln und nach langen Beratungen in den Schulgremien zu beschließen, darf nicht umsonst gewesen sein, sondern sollte von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft belohnt werden, indem beide Bewerberinnen die Anerkennung der Musikbetonung erhalten: Die Eosander-Grundschule in Charlottenburg und die Carl-Orff-Grundschule in Wilmersdorf.“
Musikbetonte Grundschulen gibt es in Berlin seit 1975. Sie sind mitunter an sozialen Brennpunkten eingerichtet worden, da sie geeignet sind, auch Kindern aus strukturschwachem Umfeld erfolgreichen Zugang zu Musikalischer Bildung zu ermöglichen. Ein über den normalen Lehrplan hinausgehendes Angebot an Musikunterricht öffnet Kindern häufig den qualifizierten Erstzugang zu einem Musikinstrument.
"Die besondere musikalische Ausprägung dieser Grundschulen muss in weiterführenden Schulen mit Musikbetonung eine Fortsetzung finden und in der kommenden Legislaturperiode unbedingt befördert werden“, betont Dr. Hubert Kolland.