Gemeinsam mit dem pianopianissimo-musiktheater München und der Hochschule für Musik Köln konzertieren die Bergischen Symphoniker unter der musikalischen Leitung von Hiroshi Kodama die lange vergessene Oper “Der Heidenkönig“ von Siegfried Wagner.

Zuletzt stand die Oper im Jahr nach der Kölner Uraufführung auf dem Spielplan der Nürnberger Bühnen, dann verschwand sie - wie die anderen Werke Siegfried Wagners übrigens nicht zum Missfallen seiner Erben – in den Archiven.
Verdienst der Internationalen Siegfried Wagner Gesellschaft und ihres spiritus rector Prof. Dr. Peter P. Pachl ist es, wenn nun die Oper wieder einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden kann. Wenn dieses Werk, das seinen dramaturgischen Plot aus der Unterwerfung der Wenden durch die Polen im 16. Jahrhundert und den daraus resultierenden Religionskämpfen speist, ausgerechnet im Jahr des Polen-Beitritts zur EU und Siegfried Wagners 135. Geburtstages erstmals wieder gezeigt wird, erfolgt ein weitgreifender Brückenschlag zwischen der Entstehungszeit 1913 und unseren Tagen. Die Verzahnung von Politik, Religion, Gewalt und Sexualität bleibt auch in unseren Tagen ein spannendes, gehaltvolles Thema.

Dem breiten, überregionalen Interesse an dem nur scheinbar vergessenen Komponisten Siegfried Wagner tragen die Live-Übertragung von WDR 3 sowie die zeitversetzte Ausstrahlung des Mitschnitts von DeutschlandRadio Rechnung, eine CD Produktion durch das Label Marco Polo (HNH/Naxos) wird die konzertante Aufführung auch für Sammler und Spielplanmacher verfügbar halten.

Die Besetzung des Abends vereinigt in gelungener Mischung bekannte Sänger von Format mit vielversprechenden Nachwuchskräften – was einmal mehr als Beleg für die hohe Qualität der Musik Siegfried Wagners gewertet werden darf.
Als Ellida hören Sie Ks. Dagmar Schellenberger, in der Charakterrolle des Waidewut Ks. Wolfgang Schmidt, In weiteren Rollen: Rebecca Broberg (Gelwa), Mechthild Georg (Wera), Thorsten Scharnke (Radomar), Dominik Wortig (Der Mönch), Adam Kruzel (Jaroslaw), Ks. André Wenhold (Krodo), Andreas Heichlinger (Bodo).