Deutsche Post DHL Group, Deutsche Telekom AG und Sparkasse Köln Bonn blicken gemeinsam mit dem Beethovenfest Bonn und seinen Gesellschaftern Stadt Bonn und Deutsche Welle auf einen neuen Festivaljahrgang 2021 voraus. Intendantin Nike Wagner freut sich, die Grundzüge dieses neuen Programms vorstellen zu können.

Dank der Entscheidung der Beethoven-Jubiläums-Gesellschaft BTHVN2020 und ihren Förderpartnern zur Verlängerung der Förderzeiträume des Beethoven Jubiläums können maßgebliche Teile der im Jubiläumsjahr vorgesehenen Veranstaltungen im kommenden Jahr stattfinden. So erweist sich das ursprüngliche Festivalmotto "Auferstehn, ja auferstehn“ nicht nur als krisenfest, sondern sogar als prophetisch: vom 20. August bis zum 10. September 2021 wird das Beethovenfest Bonn »auferstehen«.

Symphonien-Zyklus

Den Zyklus aller neun Beethoven-Symphonien zu erhalten, war Ehrensache. Nur wird dieser Zyklus nicht mehr, wie für 2020 geplant, von einem einzigen Orchester gespielt, sondern von fünf europäischen Orchestern und Dirigenten: Zur Eröffnung erklingt die neunte Symphonie, gestaltet vom VOX BONA Kammerchor der Kreuzkirche Bonn und dem Orchester Le Concert des Nations unter der Leitung von Jordi Savall. Das B’Rock Orchestra unter der Leitung von Alessandro De Marchi kommt mit einer Aufführung der zweiten und fünften Symphonie, während das ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter Michael Boder die Symphonien Nr. 1 und 3 präsentiert. Die Ungarische Nationalphilharmonie unter der Leitung von Stefan Solteszist mit der vierten und sechsten Symphonie zu Gast, und Les Talens Lyriques mit Christophe Rousset sind mit den Symphonien Nr. 7 und Nr. 8 zu hören.

Zum Abschluss erklingt – dramaturgisch bewusst gewählt – eine Symphonie, die sich mit Beethovens Neunter auseinandersetzt, sie noch einmal übergipfeln will: Gustav Mahlers »Auferstehungssymphonie«, gestaltet vom Mahler Chamber Orchestra unter Leitung von Maxime Pascal. Unser Saison-Motto bezieht von hier seine Formulierung.

Im langen Schatten Beethovens steht auch die Musik des 20. Jahrhunderts in zwei weiteren Konzerten: Carolin Widmann (Violine) und das Kammerorchester Basel unter Sylvain Cambreling spielen, umrahmt von den Violin-Romanzen und der 6. Symphonie Beethovens, eine Uraufführung des österreichischen Komponisten Georg Friedrich Haas, während Daniel Hope (Violine) mit dem Zürcher Kammerorchestereine Begegnung zwischen Beethoven und dem Broadway inszeniert

Beethoven-Symphonien für Klavier

Franz Liszt hat alle neun Beethoven-Symphonien auf »sein« Instrument, das Klavier übertragen. Nicht zu verwechseln mit Klavierauszügen, sind diese »partitions de piano« ganz besondere Schöpfungen: Symphonik im Hausmusikformat. Nur außerordentlich virtuose und stilsichere Pianisten sind diesen Transkriptionen gewachsen. Im September 2021 lädt das Beethovenfest zu einem Gipfeltreffen solcher Tastenkünstler ein: Konstantin Scherbakov, Hinrich Alpers, Boris Bloch, Cyprien Katsaris, Etsuko Hirose werden »alle Neune« unter sich aufteilen. Wir spüren aber auch Beethovens zukunftsträchtigen Geist, wenn uns der Pianist Marino Formenti, ausgehend von Beethovens späten Sonaten, auf eine Reise durch Moderne und Gegenwart mitnimmt oder das Ballett der Oper Lyon sich an Beethovens Streichquartette wagt.

Tanz/ Performance, Interaktion

Der international gefeierte Regisseur Romeo Castellucci setzt sich mit einer für Beethoven zentralen Gestalt, dem Feuerbringer und Menschheitserzieher Prometheus auseinander. Im aufgelassenen Viktoriabad mit seiner Ästhetik der späten 1960er-Jahre, entwickelt Castellucci eine performative Installation, welche die einzigartige Aura von Gewesenem, konservierter Erinnerung und aktueller Nutzlosigkeit dieses Ortes überlagert und mit den Echos des Mythischen auflädt. An eine andere brachliegende Stätte, die Beethovenhalle, begibt sich unser Residenz-Pianist Marino Formenti - und bespielt sie mit unvollendeten Werken.

Auf den musikalischen Nachwuchs wartet im Jahr 2021 eine besondere Aufgabe. Das internationale Begegnungsprojekt »Campus« von Beethovenfest und Deutscher Welle zieht zu einem groß angelegten Abend ins Staatenhaus Köln, um gemeinsam mit dem Pianisten Knut Hanßen und den Dirigenten Johannes Kalitzke, Manuel Nawri und Oscar Jockel ein aus young professionals neu zusammengestelltes Campus-Projekt-Orchester mit dem Bundesjugendorchester zusammenzuführen. Auf dem Programm: Karlheinz Stockhausens monumentale Raumkomposition GRUPPEN für drei Orchesteraufzuführen, die ebenfalls für drei Gruppen komponierte Beethoven-Reminiszenz »quasi una fantasia« von György Kurtág. Eine Uraufführung der erfolgreichen türkischen Komponistin Zeynep Gedizlioğlu komplettiert dieses Ereignis.

Absätze