In einer deutlichen Stellungnahme gegenüber der Bayreuther Festspielleitung haben sich der Chorvorstand und die VdO-Vertretung des Bayreuther Festspielchores gegen die geplante Reduzierung des Chores um 40% von 134 auf insgesamt 80 Mitglieder ab 2024 ausgesprochen.

VdO und Chorvorstand äußerten ihr Unverständnis über die geplanten drastischen Einschnitte und fordern von der Festspielleitung konkrete Zahlen und Begründungen für diese Entscheidung. Sie hinterfragen die Einsparungspläne und betonen die Notwendigkeit belastbarer Zahlen, um eine für beide Seiten tragbare Lösung zu finden. Sie fordern Antworten auf Fragen zur geplanten Budgetkürzung, Einblicke in die Wirtschaftspläne der kommenden Jahre sowie die Gründe für das Defizit und die angestrebten Einsparungen.

Gerade künstlerische Gründe sprechen gegen einen Stellenkahlschlag. Der besondere Chorklang, der - weltweit einzigartig - traditionell zu den Bayreuther Festspielen gehört, kann bei einer Reduktion auf 80 Mitglieder nicht in gleichem Maße erzeugt werden. Die Festspielleitung wurde darauf hingewiesen, dass die vorgeschlagene Chorstärke nicht den künstlerischen Anforderungen entspricht und die Qualität der Aufführungen beeinträchtigen wird.

Die vorgesehene Reduktion der tarifvertraglich fixierten Größe des Chores um 40% bzw. 54 Personen hätte erhebliche Auswirkungen, die nicht berücksichtigt wurden. So besteht der Festspielchor zu ca. 50% aus freischaffenden Sänger*innen, für die das Engagement bei den Bayreuther Festspielen ein wichtiger Grundstock des Jahreseinkommens darstellt.

Die Festspielleitung wurde aufgefordert, nicht nur über Einsparungen nachzudenken, sondern auch alternative Finanzierungsmöglichkeiten zu prüfen, wie erweitertes Sponsoring oder Unterstützung aus politischen Kreisen, insbesondere nach dem Statement des bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Söder zugunsten der Festspiele.

VdO und Chorvorstand betonen die Bereitschaft zu konstruktiven Gesprächen unter der Voraussetzung, dass konkrete Zahlen und Pläne für die angestrebten Maßnahmen vorgelegt werden. Die Bayreuther Festspielleitung wurde um eine Stellungnahme, insbesondere zur behaupteten
Finanzierungslücke sowie sonstigen Einsparmöglichkeiten, gebeten, hat jedoch bis dato nicht geantwortet.

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