Gerade einmal sieben Jahre alt war Daniel Barenboim als er am 19. August 1950 in Buenos Aires sein erstes Konzert als Pianist gab. Nun feiert er auch sein 60-jähriges Bühnenjubiläum in seiner Heimatstadt. Noch bis zum 31. August gastiert Barenboim in dem gerade erst wiedereröffneten Teatro Colón, wo er insgesamt zehn Konzerte dirigieren wird. Das erste Konzert am gestrigen Abend wurde vom Publikum frenetisch gefeiert. Mit dem West-Eastern Divan Orchestra werden in sieben der zehn Konzerte neben Werken von Pierre Boulez, Arnold Schönberg und Robert Schumann auch alle neun Sinfonien Ludwig van Beethovens aufgeführt. Mit dem Orchester und dem Chor der Mailänder Scala stehen Verdis Oper „Aida“ sowie dessen „Messa da Requiem“ auf dem Programm.

Seit 1992 ist Daniel Barenboim Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper, im Jahr 2000 ernannte ihn die Staatskapelle Berlin zum Chefdirigenten auf Lebenszeit. 1999 gründete Daniel Barenboim zusammen mit dem palästinensischen Literaturwissenschaftler Edward Said das West-Eastern Divan Orchestra, das junge Musiker aus Israel, Palästina und den arabischen Ländern zusammenführt und den Dialog zwischen den Menschen verschiedener Kulturen im Nahen Osten durch die Erfahrungen gemeinsamen Musizierens ermöglicht.

Daniel Barenboim besitzt sowohl die israelische als auch die palästinensische Staatsbürgerschaft und wurde 2007 für seinen Einsatz zur Völkerverständigung zum Friedensbotschafter der UNO ernannt. Im Laufe seiner beispiellosen Karriere erhielt Barenboim zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen und gewann für seine Opern- und Konzerteinspielungen mehrere Grammy Awards. Im Februar dieses Jahres wurde Daniel Barenboim für sein Lebenswerk der Deutsche Kulturpreis verliehen.