Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg macht Kultureinrichtungen ZUKUNFTSSTARK: Das Theater Lindenhof beispielsweise erhält für seine Theatergastspiele im ländlichen Raum einen elektrisch angetriebenen Kleintransporter und eine E-Ladesäule, die Internationale Hugo-Wolf-Akademie entwickelt ein Digitalisierungskonzept, um neue Zielgruppen anzusprechen, und die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim erhalten Mittel für inklusive Angebote wie zum Beispiel ein Blindenleitsystem und Gebärdenvideos. „Mit unserem Programm ZUKUNFTSSTARK leisten wir einen Beitrag zur Stärkung und nachhaltigen Weiterentwicklung der kulturellen Infrastruktur im Land“, sagte Kunststaatssekretär Arne Braun am Freitag (7. Oktober) in Stuttgart.
Mit rund zwei Millionen Euro unterstützt das Land Kultureinrichtungen aller Sparten dabei, zukunftsorientierte, zeitgemäße Kulturangebote zu entwickeln. In Kooperation mit der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg werden außerdem kostenlose Beratungs- und Weiterbildungsangebote zu Themen der Digitalität ermöglicht.
„Mit dem Programm fördern wir dringende Investitionen in die Zukunft eines nachhaltigen Kulturbetriebs, der den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen sein will. ZUKUNFTSSTARK macht vieles möglich – die Umstellung auf energiesparende LED-Leuchten, die Erweiterung auf einen barrierefreien Zugang zum Kunst- und Kulturangebot oder die Optimierung der Arbeitsstrukturen durch die Einführung digitaler Tools“, erklärte Kunststaatssekretär Arne Braun.
Im Kompetenzfeld Digitale Kultur unterstützt die Medien- und Filmgesellschaft des Landes seit 2015 im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Museen und weitere Kultureinrichtungen erfolgreich im digitalen Wandel. Diese Erfahrungen der MFG sollen nun auch den Förderempfängerinnen und -empfängern des Programms ZUKUNFTSSTARK zugutekommen, betont Beate Lex, Leiterin des Kompetenzfelds Digitale Kultur: „Der digitale Wandel fordert Kultureinrichtungen heraus. Durch die Corona-Pandemie ist noch deutlicher geworden, wie wichtig es ist, sich digital gut aufzustellen.“ Neben einem Workshop-Angebot für alle Geförderten zu Themen wie Digitale Strategie, Social Media oder Online-Recht können Förderprojekte mit einem digitalen Schwerpunkt auch eine individuelle Beratung durch Expertinnen und Experten in Anspruch nehmen.
103 Anträge hat eine unabhängige Jury aus Fachexpertinnen und -experten bewertet. Unter den ausgewählten 47 Projekten sind zum Beispiel:
Theater Lindenhof - Burladingen-Melchingen (61.840,00 Euro)
Mobilitätswende ländlicher Raum
Das Theater Lindenhof spielt 50 Prozent seiner Vorstellungen außerhalb seines Sitzortes in Melchingen auf Gastspielen für die Menschen im Umland. Das Projekt sieht dafür die Nutzung eines rein elektrisch angetriebenen Kleintransporters vor, der zudem als Teil eines Carsharing-Konzepts zur Verfügung gestellt wird. Abgerundet wird die Mobilitätswende im Ländlichen Raum durch die zusätzliche Installation einer E-Auto-Ladesäule für das Theater.
Reiss-Engelhorn-Museen – Mannheim (80.219,86 Euro)
Digital und partizipativ für ein Museum der Zukunft
Die Entwicklung eines Konzepts und die Realisierung eines inklusiven und multisensualen Ausstellungsbesuchs haben sich die Reiss-Engelhorn-Museen als Ziel gesetzt. Durch verschiedene und ineinandergreifende inklusive Maßnahmen sollen Barrieren abgebaut und eine kulturelle Teilhabe ermöglicht werden. Zu den geplanten Maßnahmen zählen die Einrichtung eines Blindenleitsystems sowie die Entwicklung und Produktion von Gebärdenvideos für verschiedene Museumsbereiche.
Internationale Hugo-Wolf-Akademie – Stuttgart (45.000,00 Euro)
LiedLOVERS 4.0 - Verein(t) für die Zukunft
Den durch Corona beschleunigten Wandel von analogen Konzerterlebnissen und Prozessen hin zu digitalen Formaten und Abläufen möchte die Internationale Hugo-Wolf-Akademie mit einer passgenauen Digitalisierungsstrategie weiterentwickeln. Eine zeitgemäße Organisationsstruktur und Vereinskultur sollen etabliert sowie neben einer papierlosen und ressourcenschonenden Geschäftsstelle mit Konzentration auf Online-Kommunikation diverse Maßnahmen zur Zielgruppen-Erweiterung umgesetzt werden.
Eine vollständige Auflistung der 47 ausgewählten Projekte findet sich auf der Internetseite des Kunstministeriums.
Weitere Informationen
Schwerpunkte des Investitionsprogramms ZUKUNFTSSTARK sind neben barrierefreien Zugängen zum Veranstaltungsangebot vor Ort und digital, ressourcen- und klimaschonenden Modernisierungsmaßnahmen im Bereich Arbeitsplatz, Kommunikation und Veranstaltungstechnik auch die Erschließung neuer Zielgruppen durch digitale Strategien.
ZUKUNFTSSTARK ist Bestandteil des Impulsprogramms „Kultur nach Corona“, das aus insgesamt drei Bausteinen besteht. In der ersten Förderrunde 2021 konnten 32 Projekte mit rund 1,3 Millionen Euro gefördert werden.
Die einzelnen Programmbausteine des Impulsprogramms „Kultur nach Corona“ sind ausführlich dargestellt auf der Internetseite des Kunstministeriums.
Informationen zu den Beratungs- und Weiterbildungsangeboten finden Sie auf der Internetseite der MFG Baden-Württemberg.