Der in Stuttgart bei Ludger Lohmann studierende Organist Andrew Dewar erspielte sich den Bachpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden beim 15. Internationalen Orgelwettbewerb, der seit 1977 im Rahmen der Wiesbadener Bachwochen durchgeführt wird. Der Engländer reihte diesen Wettbewerbsgewinn ein in eine stattliche Reihe ähnlicher Auszeichnungen. So hatte er unter anderem kürzlich erst den bedeutendsten britischen Concours von St. Albans für sich entschieden. Das Publikum bestätigte mit einem eigenen Votum die Entscheidung der Jury. Auf den zweiten Platz kam die Tschechin Linda Sitková (bis zum Sommer Studentin bei Jon Laukvik in Stuttgart, jetzt in Prag bei Jan Horá), Dritter wurde der Belgier Michael Schneider aus der Frankfurter Orgelklasse von Martin Lücker.

Der Organist Wolfgang Rübsam, einer der drei diesjährigen Juroren, lobte das ungewöhnlich hohe Niveau der 2005er-Finalrunde. In einem persönlichen Schreiben an die drei Finalisten bestätigte er ihnen ihren Platz unter den „absoluten Top-Talenten in Europa“. Der Bachpreis ist mit insgesamt 5.000 Euro dotiert, die je zur Hälfte von der Wiesbadener Bach-Gesellschaft und der Landeshauptstadt getragen werden. Er hebt sich von anderen Orgelwettbewerben nicht durch die Höhe des Preisgeldes, vielmehr durch das Renommee der Juroren aus: Neben dem international geschätzten Konzertorganisten Wolfgang Rübsam waren dies der Leiter des Cuxhavener Bachfestes Jürgen Sonnentheil und der schwedisch Orgelprofessor Hans Fagius.