Mit einem Festakt im Alten Rathaus in Anwesenheit von Bundespräsident Horst Köhler, Ministerpräsident Stanislaw Tillich und Kunstministerin Sabine von Schorlemer wurde gestern das neue Bach-Museum eröffnet.

„Das Wirken Bachs hat Leipzig geprägt und ist auch heute noch identitätsstiftend nicht nur für die Musikstadt. In den neugestalteten Räumen des Museums können wir dem Leben und Wirken des großen Musikers interaktiv nachspüren. Bach und das Bach Museums sind wichtige Elemente der kulturellen Identität Sachsens und Mitteldeutschlands. Mit dem neugestalteten und erweiterten Bach-Museum hat Leipzig einen weithin sichtbaren Glanzpunkt in der Kulturlandschaft mit Wirkung über die Landesgrenzen hinaus“, bemerkte Sabine von Schorlemer am Rande des Rundgangs durch das renovierte Bosehaus.

Ministerpräsident Stanislaw Tillich: „Archive und Museen sind das kulturelle Gedächtnis unseres Landes. Mit der Eröffnung des neu gestalteten Bachmuseums erweitern wir es um ein zusätzliches Highlight. Johann Sebastian Bach prägte die Musikstadt Leipzig mit seinem einzigartigen Wirken und verschafft ihr bis heute weltweites Ansehen. Das neue Museum setzt Johann Sebastian Bach nun ein besonderes Denkmal. Ich bin mir sicher, dass die interaktive und multimediale Ausstellung über sein Leben und Wirken in und für Leipzig sowie die Original-Handschriften und weitere Museumsschätze unzählige Liebhaber klassischer Musik nach Leipzig locken werden."

Das Bach-Museum im Bosehaus präsentiert das Schaffen von Johann Sebastian Bach in völlig neugestalteten Räumen. Höhepunkt bildet eine im Erweiterungsbau untergebrachte, klimatisierte Schatzkammer, welche hervorragende Bedingungen für die Präsentation originaler Bach-Handschriften und andere Kostbarkeiten bietet.

Seit 1998 wird das Bach-Archiv anteilig von Bund, Stadt Leipzig und Sächsischem Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst institutionell gefördert. Auch 2010 hat der Freistaat Sachsen für das Bach-Archiv 149.500 Euro in den Haushalt eingestellt. Das Sächsische Kunstministerium fördert darüber hinaus besondere Projekte des Bach-Archivs wie das jährliche Leipziger Bachfest, den alle zwei Jahre stattfindenden internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb und das von Bund und Land gemeinsam geförderte Projekt „Bach, Mendelssohn, Schumann“.

Das neue Bachmuseum befindet sich im Bosehaus gegenüber der Thomaskirche. Es handelt sich um ein Kaufmannshaus aus dem 16. Jahrhundert, das im 18. Jahrhundert vom Kaufmann Georg Heinrich Bose umgebaut und erweitert wurde. Im Wohnhaus des Kaufmanns Georg Bose war Bachs Familie häufig zu Gast. Im Festsaal fanden Konzerte in privater Atmosphäre statt.