Die Bach-Medaille der Stadt Leipzig wird in diesem Jahr an den Dirigenten Hermann Max vergeben. Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, wird die Auszeichnung während eines offiziellen Festaktes am 15. Juni im Gohliser Schlösschen im Rahmen des Bachfestes überreichen. Hermann Max erhält die Bach-Medaille für sein Lebenswerk, das eng mit der Musik Johann Sebastian Bachs verknüpft ist.

Hermann Max studierte Kirchenmusik in Berlin und Essen und in Köln Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Archäologie. Mit den von ihm gegründeten Ensembles Rheinische Kantorei und Das Kleine Konzert liegen insgesamt mehr als 50 CD-Einspielungen vor, von denen einige mit internationalen Preisen bedacht wurden, darunter der Grand Prix du Disque, und der Deutsche Schallplattenpreis. Beide Ensembles haben ihren internationalen Rang bei vielen Konzerten in Europa, Israel und den USA deutlich gemacht. Im Vordergrund ihrer Arbeit steht die europäische Musik des 17. und 18. Jahrhunderts. Mit der systematischen Präsentation von Werken Johann Sebastian Bachs, seiner Familie, Schüler, Zeitgenossen, Amtsvorgänger und -nachfolger konnte ein musikhistorisch bedeutender Beitrag zur Wiederentdeckung und Klärung seines Umfeldes geleistet werden. Als Gastdirigent leitet Hermann Max regelmäßig dies- und jenseits der deutschen Grenzen Kurse zur Interpretation Alter Musik. 1992 gründete er die Festlichen Tage Alter Musik Knechtsteden, die seither unter seiner Leitung stattfinden. Das künstlerische Wirken von Hermann Max wurde 1998 bereits mit der Verleihung des Georg-Philipp-Telemann-Preises der Stadt Magdeburg gewürdigt.

Die Stadt Leipzig stiftete 2003 die Johann-Sebastian-Bach-Medaille und verleiht sie seither jährlich an international herausragende Interpreten für deren besondere Verdienste um die Aufführung und Pflege der Musik Johann Sebastian Bachs. In den vergangenen Jahren erhielten die Bach-Medaille bereits Nikolaus Harnoncourt (2007), Ton Koopman (2006), Sir John Eliot Gardiner (2005), Helmut Rilling (2004) und Gustav Leonhardt (2003). Die Preisträger werden von einem ehrenamtlichen Auswahlgremium bestimmt, dem neben dem künstlerischen Direktorium des Bachfests der Gewandhauskapellmeister, der Rektor der Musikhochschule sowie führende Persönlichkeiten der Stadt Leipzig angehören.

Bei der Medaille aus Meißner Porzellan handelt es sich um eine Vorlage aus dem Jahr 1950. Die von Helmut Schulz entworfene und von Erhart Kroßer im Modell gefertigte Medaille ist zum damaligen Großen Deutschen Bachfest als Ehrengabe der Stadt Leipzig verliehen worden. Die heutige Medaille wurde im Revers verändert und von Uwe Marschner neu gestaltet. Die in der Meißner Porzellan Manufaktur gefertigte Auszeichnung hat einen Durchmesser von 100 mm. Im Avers ist der Bach-Kopf im Profil zu sehen, das Revers zeigt das Stadtwappen, darunter das Jahr der Verleihung, den Namen des Preisträgers und zwei Schwerter, umgeben von der Umschrift „Bach-Medaille der Stadt Leipzig“.