Am Freitag, 11. Juli.2008, 21.30 Uhr, wird im Spiegelsaal des Weimarer Residenzschlosses die Ausstellung »Theatrum Musicae – Mosaiksteine zum Weimarer Bach« eröffnet. Darin werden anlässlich des Dienstantritts von Bach in Weimar vor 300 Jahren die Weimarer Jahre des Komponisten dokumentiert. Johann Sebastian Bach (1685–1750) trat am 14. Juli 1708 seinen Dienst am Hofe des Herzogs Wilhelm Ernst (1662–1728) an.
Eine Auswahl von Grafiken zur Topographie der Stadt mit Ansichten des Schlosses, seiner Kapelle, der Stadtkirche St. Peter und Paul und ein Stadtmodell aus dem Jahre 1827 mit dem zu diesem Zeitpunkt noch erhaltenen Wohnhaus illustrieren das städtische Umfeld Bachs. Daneben ermöglicht eine Computersimulation den Besuchern einen fiktiven Gang durch die Schlosskirche, die sogenannte „Himmelsburg“.
Ein zentrales Objekt der Ausstellung bildet neben weiteren Musikinstrumenten aus den Sammlungen der Klassik Stiftung Weimar, des Eisenacher Bachhauses und des Städtischen Museums Braunschweig, die kunstvoll verzierte Viola da gamba des Hamburger Geigenbauers Joachim Tielke, vermutlich ein Hochzeitsgeschenk für den musikliebenden Herzog Johann Ernst III. Das Instrument hatte den verheerenden Brand des Schlosses im Jahre 1774 überstanden, bei dem ein Großteil des wertvollen Fundus an Instrumenten aus der Bachzeit zerstört worden war.
Bachs Weimarer Zeitgenossen, wie der Organist, Komponist und Musiktheoretiker Johann Gottfried Walther, der Bibliothekar und Kirchenlieddichter Salomo Franck oder auch Bachs Sohn Carl Philipp Emanuel kommen in Handschriften und Frühdrucken zu Wort, welche aus der Sammlung der Herzogin Anna Amalia Bibliothek stammen. Die Glanzstücke bilden zwei originale Handschriften Johann Sebastian Bachs: der 2005 wiederentdeckte Bach-Autograph der Aria „Alles mit Gott und nichts ohn` ihn“ und die Abschrift des Chorals „Nun freut ich lieben Christen`gmein“ von Dietrich Buxtehude aus Bachs Lüneburger Zeit.
Die Eröffnung der Ausstellung findet im Rahmen der Bach-Biennale Weimar mit Musik von Johann Sebastian Bach und seinen in Weimar geborenen Söhnen statt.
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