Dank einer großzügigen Schenkung der Fielmann AG hat das Bach-Archiv Leipzig vor kurzem seine Sammlung zu Johann Sebastian Bach dem Jüngeren (1748–1778) durch Originalausgaben der satirischen Schriften Gottlieb Wilhelm Rabeners und der Schauspiele von Christian Felix Weiße bedeutend erweitert. Ein Antiquariat bot gleichzeitig Rabeners „Sämmtliche Schriften“ (erschienen Leipzig 1777) sowie Weißes „Komische Opern“ und „Trauerspiele“ (Leipzig 1776/77) an. Die Bände enthalten alle bekannten Buchillustrationen nach Vorlagen des Künstlers – 5 Vignetten und 7 Titelblätter zu Schauspielen. Da das zeichnerische und druckgrafische Werk Johann Sebastian Bachs d. J. nur zu einem kleinen Teil überliefert ist, gehören seine Zeichnungen und Gemälde heute zu den gesuchten Seltenheiten auf dem Kunstmarkt. Die Fielmann AG unterstützt das Bach-Museum Leipzig seit 2004 regelmäßig bei der Erweiterung der Sammlung.

Der gleichnamige Enkel des berühmten Thomaskantors und Sohn Carl Philipp Emanuel Bachs machte sich seinerzeit als Zeichner und Landschaftsmaler einen Namen. Als Mitglied der weit verzweigten Bach-Familie stellt Johann Sebastian Bach d. J. einen wichtigen Sammlungsbereich des Bach-Archivs dar. Eine Reihe von Zeichnungen und Druckgrafiken des Künstlers befinden sich bereits im Besitz des Bach-Archivs, z. B. „Die Brettmühle zu Markkleeberg“ und „Menalkas und Alexis“. Diese Arbeiten aus Bachs produktiver Leipziger Zeit (1770–1773) waren 2007 während einer Sonderausstellung des Bach-Museums Leipzig zu sehen. Im Bach-Archiv Leipzig erschien auch ein kommentierter Oeuvre-Katalog, der zum ersten Mal das gesamte nachweisbare Werk vorstellt und das Leben des Künstlers umfassend beleuchtet.