Mit Hilfe einer großzügigen Spende der Günther Fielmann AG konnte die grafische Sammlung des Bach-Museums in der zweiten Jahreshälfte 2004 um insgesamt 45 Grafiken erweitert werden. Der Hamburger Unternehmer hat dem Bach-Museum dafür 13.000.- Euro zur Verfügung gestellt und eine weitere finanzielle Unterstützung angekündigt. Die Schenkung wurde gestern durch den Leiter der Fielmann-Niederlassung Leipzig, Ralf Heitjohann, im Bach-Archiv übergeben.
Dazu Kerstin Wiese, Leiterin des Bach-Museums: „Die Unterstützung durch die Günther Fielmann AG hilft uns sehr, die Bestände des Bach-Museums gezielt zu erweitern und vorhandene Lücken zu schließen. Es ist ein Glücksfall für uns und wir sind dafür sehr dankbar.“

Die Neuerwerbungen stammen aus dem 16. bis 19. Jahrhundert und zeigen wichtige Aspekte der Leipziger Stadt- und Musikgeschichte, insbesondere die Lebenswelt Johann Sebastian Bachs in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Unter den Blättern befinden sich Raritäten, die nur selten auf dem freien Markt zu finden sind. Hervorzuheben sind etwa ein großformatiger Kupferstich des Romanushauses aus dem späten 18. Jahrhundert sowie ein kurioses Blatt, das die Leipziger Kneipenlandschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts zeigt. Darüber hinaus besitzt das Bach-Museum nunmehr die älteste Abbildung von Leipzigs Nikolaikirche, ein Kupferstich von 1592.

Günther Fielmann fördert seit dem Jahr 2001 kleinere Museen bei ihrer Sammlungstätigkeit. Bislang war seine Förderung auf den norddeutschen Raum konzentriert, in dem er seine Wurzeln hat.

Seit Mitte 2004 wird das Bach-Museum als erstes Museum in Sachsen gefördert. Der Ausbau der Museumssammlung ist Günther Fielmann dabei ein besonderes Anliegen, da öffentliche Einrichtungen wie das Bach-Museum aufgrund der angespannten Finanzlage immer weniger allein dazu in der Lage sind.

In einer Sonderausstellung unter dem Titel „Wanderungen um Leipzig. Die Schenkung Günther Fielmann“ wird das Bach-Museum vom 13. Januar bis 3. April 2005 die Sammlung erstmals in der Öffentlichkeit zeigen. Historische Ansichten von Leipzig und Umgebung laden den Besucher des Bach-Museums zu einem faszinierenden Spaziergang durch das „Pleiß-Athen“ früherer Jahrhunderte ein.