Der Komponist, Klaviervirtuose, Dirigent und Musiktheoretiker Ferruccio Busoni (1866-1924) zählt zu den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten seiner Epoche. Neben Komponisten wie Arnold Schönberg, Igor Strawinsky, Béla Bartók und Paul Hindemith gilt er als Wegbereiter der Neuen Musik. In vielen seiner Kompositionen streift er die Atonalität der zeitgenössischen Avantgarde, seine Ästhetik kulminiert in der Vision einer freien Musik. Sein nachhaltiger Einfluss auf die Kunst und die Musik des 20. Jahrhunderts macht ihn zu einer der zentralen Figuren der Moderne.

Aus Anlass von Busonis 150. Geburtstag am 1. April 2016 präsentiert die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit dem Staatlichen Institut für Musikforschung, der Staatsbibliothek zu Berlin und der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin eine umfassende Ausstellung zu Leben und Werk des Komponisten. Im Mittelpunkt steht dabei der Busoni-Nachlass der Staatsbibliothek zu Berlin, einer der kostbarsten musikgeschichtlichen Schätze der Stadt. Er umfasst nicht nur Notenmanuskripte und eine fotografische Porträtsammlung, sondern ebenso mehr als 9.000 Briefe, die Busoni mit bedeutenden Protagonisten und Förderern der europäischen Moderne wechselte.

Besonderes Augenmerk legt die Ausstellung auf die Sammlungsbestände der Kunstbibliothek zur Kommunikations- und Mediengeschichte der Moderne sowie ihren reichen Bestand an historischen Fotografien und Erstausgaben literarischer Größen. Gezeigt werden eine Auswahl an Prachtexemplaren der Buchkunst und Grafik sowie einzelne Werke von Künstlern, die für Busoni eine besondere Rolle gespielt haben, darunter der italienische Futurist Umberto Boccioni.

"BUSONI. Freiheit für die Tonkunst!" findet in Kooperation mit dem Musikfest der Berliner Festspiele statt. Anlässlich der Ausstellungs-eröffnung am 4. September 2016 veranstaltete das Musikfest Berlin im Kammermusiksaal der Philharmonie ein Ferruccio Busoni gewidmetes Matineekonzert mit dem GrauSchumacher Piano Duo. Im Rahmen der Ausstellung findet zudem am 26. September 2016 ein Sonderkonzert der Notturno-Reihe des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin statt. Zudem wird während der Laufzeit der Ausstellung ein umfangreiches Begleitprogramm mit Konzerten, Führungen und Gesprächen angeboten.

"Ferruccio Busoni war nicht nur eine herausragende Künstlerpersönlichkeit der Moderne, sondern ein Weltbürger, der ein eigenes Netzwerk zu Protagonisten und Förderern der Avantgarde unterhielt. Es ist gut, dass sich drei Einrichtungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zusammengetan haben, um mit ihren Sammlungen an diesen bedeutenden Künstler zu erinnern. Die Ausstellung folgt Leben und Werk, lässt aber auch viel vom Magnetismus der Musikmetropole erkennen", sagt Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

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