DeutschlandRadio-Intendant Ernst Elitz hat aus Kostengründen die Auflösung des RIAS-Jugendorchesters bekannt gegeben. Der Berliner Landesmusikrat kritisiert die Entscheidung vehement.

Für Christian Höppner, Präsident des Landesmusikrats Berlin und Generalsekretär des Deutschen Musikrats, gehört "die Abwicklung dieses renommierten und weit über die Grenzen Berlins hinaus strahlenden Klangkörpers in die Reihe kulturpolitischer Fehlentscheidungen, die unsere Gesellschaft noch teuer zu stehen kommen werden".

Elitz hatte die Entscheidung u. a. mit der Gebührensituation begründet und erklärt, dass die Förderung des musikalischen Nachwuchses nicht in erster Linie eine Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sei. Laut Christian Höppner hat der Intendant damit "einen fatalen Paradigmenwechsel eingeleitet, der die Frage der Existenzberechtigung des nationalen Hörfunks in ein neues Licht stellt". Es sei grotesk, "dass wir über kulturelle Identität und interkulturellen Dialog diskutieren und andererseits die Orte kultureller Identitätsbildung abwickeln. Bei allem Verständnis für die besonders schwierige Haushaltssituation von DeutschlandRadio fordere ich Ernst Elitz auf, gemeinsam mit den Partnern des RIAS-Jugendorchesters nach Lösungen für eine Weiterarbeit zu suchen." Der Landesmusikrat Berlin stehe dafür "mit Rat und Tat zur Verfügung".

Höppner hatte dem RIAS-Jugendorchester selbst acht Jahre lang als Solocellist und Orchestervorstand angehört.

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