Mit Elina Garanca eröffnet die Deutsche Oper Berlin am 6. September 2009 ihre 48. Spielzeit. Vorgesehen sind sechs Premieren (darunter zwei konzertante), zwei Wiederaufnahmen sowie 29 Repertoire-Produktionen. Insgesamt 224 Veranstaltungen an rund 300 Tagen (davon 152 Opernvorstellungen auf der Bühne). Mit zwei TANNHÄUSER-Dirigaten gibt der Schotte Donald Runnicles am 20. und 26. September seinen Einstand als neuer Generalmusikdirektor – Richard Wagner wird im Mittelpunkt der gesamten Saison stehen. Hausherrin Kirsten Harms führt Regie bei der ersten szenischen Premiere am 27. September: DIE FRAU OHNE SCHATTEN von Richard Strauss. Der Karten-VVK für 2009|10 beginnt am 26. April.

Eine Spielzeit im Zeichen von Aufbruch und Kontinuität. Mit Donald Runnicles erhält die Deutsche Oper Berlin einen Generalmusikdirektor, der das Orchester in den kommenden Jahren entscheidend prägen und die große Wagner- und Strauss-Tradition des Hauses fortsetzen wird. Schon jetzt gibt er dem Spielplan wichtige Impulse und geht gemeinsam mit Kirsten Harms neue Wege. Daraus entwickelt sich eine Sogkraft, die nicht nur das musikalische Berlin verändern, sondern weit darüber hinaus wirken wird.

Richard Wagner steht mit den ihm gewidmeten Festwochen, einer Neuproduktion (RIENZI) und zwei RING-Zyklen im Mittelpunkt der Spielzeit. Daneben komplettieren Werke von Richard Strauss (DIE FRAU OHNE SCHATTEN), Gioacchino Rossini (DER BARBIER VON SEVILLA) und Giuseppe Verdi (OTELLO) das Repertoire. Hinzu kommen zwei konzertante Premieren. Die eine eröffnet unsere neue Spielzeit (I CAPULETI E I MONTECCHI von Vincenzo Bellini). Die andere setzt die Reihe der Wiederentdeckungen (OBERST CHABERT von Hermann Wolfgang von Waltershausen) fort.

Kontinuität bei der Suche nach besonderen Regiehandschriften und unverbrauchten Ästhetiken. Bei aller Verschiedenheit haben die Regisseure der neuen Spielzeit eine große Stärke gemeinsam: Intensive Bilderwelten, eigenwillig und phantasievoll. Sie sind der Oper verpflichtet und weisen zugleich über ihre Grenzen hinaus: Katharina Thalbach und Andreas Kriegenburg kommen ursprünglich vom Schauspiel, Philipp Stölzl, der sein Berlin-Debüt als Opernregisseur gibt, kommt aus der Welt des Films.

Kontinuität auch bei der Suche nach neuen Stücken und der Erweiterung des bestehenden Repertoires: OBERST CHABERT ist ein herausragendes Werk. Sein Komponist, Hermann Wolfgang Sartorius Freiherr von Waltershausen (1882-1954), war Anfang des 20. Jahrhunderts ein angesehener Komponist und Schriftsteller. Seine Heimkehreroper nach Honoré de Balzac wurde weltweit gefeiert. Wie bei vielen Karrierewegen, musste auch Waltershausen seinen kreativen Werdegang im Jahr 1933 beenden. Für uns ein Grund mehr, neben dem aktuellen Kriegsthema, seiner expressiv-spätromantischen, überaus kraftvollen Musik wieder Gehör zu verschaffen.

Große Oper braucht international gefeierte Sänger und junge Talente. Es treten auf u. a. Diana Damrau, Elina Garanca, Angela Gheorghiu, Anja Harteros, Vesselina Kasarova, Waltraud Meier; Roberto Alagna, José Cura, Juan Diego Flórez, Stephen Gould, Ben Heppner, Dmitri Hvorostovsky, Bo Skovhus sowie Michael Volle. Aufstrebend: Kate Aldrich, Ekaterina Siurina, Micaela Carosi oder Lawrence Brownlee.