Bei einer feierlichen Amtsübergabe begrüßte Kunstminister Wolfgang Heubisch die 30-jährige Lyrikerin Nora-Eugenie Gomringer als neue Leiterin des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia und verabschiedete Gründungsdirektor Professor Dr. Bernd Goldmann. Gomringer ist seit Anfang April neue Direktorin des Internationalen Künstlerhauses. Heubisch betonte bei den Feierlichkeiten am Freitag in Bamberg, dass mit Nora-Eugenie Gomringer eine junge Künstlerin für die Villa Concordia gefunden werden konnte, die über weitreichende internationale Erfahrungen verfüge und zugleich in Bamberg und Oberfranken zuhause sei. Nora-Eugenie Gomringer hat an der Universität Bamberg Anglistik und Germanistik studiert und sich als freischaffende Autorin und Veranstalterin einen Namen gemacht. Sie ist Trägerin des Bayerischen Kunstförderpreises 2006 sowie des Bayerischen Kulturpreises der E.ON-Stiftung 2007. In den vergangenen Jahren war sie zu einer Vielzahl von Vorträgen im Ausland und einer Reihe von Auslandsstipendien eingeladen.

Der Minister dankte Professor Dr. Bernd Goldmann, der die Villa Concordia als Gründungsdirektor seit 1997 auf- und ausgebaut hat. Bereits im April 1998 - ein halbes Jahr nach seiner formellen Errichtung - hat das Internationale Künstlerhaus die ersten Stipendiaten begrüßt. Bis heute waren rund 150 Künstlerinnen und Künstler Gäste der Villa Concordia. Sie verdankten es dem Direktor und seinen Mitarbeitern, wenn sie hier gute Arbeitsbedingungen vorfanden und ihre Zeit in Bamberg als gewinnbringend in Erinnerung behielten, sagte Heubisch. Besonders hob der Minister daneben die kulturellen Veranstaltungen hervor, die das Internationale Künstlerhaus unter der Leitung Goldmanns konzipiert hat. „Mit der Botero-Ausstellung im Herbst 1998 ist es Professor Dr. Goldmann gelungen, das Künstlerhaus mit einem Schlag bekannt zu machen“, so Heubisch. Es folgten weitere Ausstellungsprojekte, mit denen Goldmann Künstler von internationalem Rang nach Bamberg holte. Seiner Initiative sei es schließlich zu verdanken, dass Bamberger Kunstfreunde und Sponsoren gewonnen werden konnten, um Skulpturen für die Stadt zu erwerben und die Großplastiken zeitgenössischer Künstler damit zu einer „gemeinsamen Sache“ zu machen.

Der Freistaat Bayern hat das Internationale Künstlerhaus in Bamberg im Oktober 1997 errichtet. Jedes Jahr werden in den Sparten Bildende Kunst, Musik (Komposition) und Literatur bis zu insgesamt 12 Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland und aus jeweils einem anderen Land als Stipendiaten des Freistaats eingeladen. Ziel ist es, die Pflege der Künste und die Vertiefung der kulturellen Beziehungen des Freistaates Bayern zu anderen Ländern zu fördern.

Die Stipendiaten können von Mitte April bis Mitte März des Folgejahrs die Wohn- und Arbeitsräume der Villa Concordia unentgeltlich nutzen und erhalten darüber hinaus ein monatliches Barstipendium in Höhe von 1.500 Euro. Die Stipendiaten nehmen mit ihren Arbeiten an öffentlichen Veranstaltungen des Internationalen Künstlerhauses teil und tragen so zur Bereicherung des kulturellen Lebens der Stadt Bamberg und der Region bei.