"Der mit 15.000 Euro dotierte Jazzpreis Baden-Württemberg ist schon seit vielen Jahren ein wichtiges Markenzeichen für die hervorragende Jazz-Kultur im Land. Alexander Bühl, der von John Coltrane, aber auch von Lester Young und Stan Getz beeinflusst ist, gehört mittlerweile zu den wichtigsten neuen Tenorsaxophonisten in Deutschland. Er ist ein erfindungsreicher Saxophonist mit glänzender Technik und melodischem Einfallsreichtum. Er vereinigt vielfältige Einflüsse in seinem persönlichen Stil, die ihn – gepaart mit Geschmacksicherheit, dramatischem Gespür sowie einer perlenden Leichtigkeit – zu einer spannenden jungen Musikerpersönlichkeit machen“, sagte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski am 19. März 2018 in Stuttgart bei der Bekanntgabe des Preisträgers."Der Saxophonist und Komponist Alexander Bühl ist ein Musiker, der in vielfältigen Formationen arbeitet. In kleinen Besetzungen sowie in Big-Bands gelingt es dem Saxophonisten, durch packende Improvisationen und durch interessante, spannende Kompositionen das Publikum und die Fachwelt zu begeistern“, begründete die Jury unter Vorsitz von Prof. Bernd Konrad ihre Entscheidung. Der Preis wird im Rahmen eines Preisträgerkonzerts im Sommer verleihen.
Alexander Bühl studierte von 2006 bis 2012 Jazz-Saxophon an der Hochschule für Musik Nürnberg bei Hubert Winter, Steffen Schorn und Klaus Graf. Sein Diplom wie auch seinen Master schloss er mit Auszeichnung ab. Im Anschluss studierte er Komposition an der Musikhochschule Stuttgart bei Rainer Tempel.Im Zuge seines Masterabschlusses 2012 gründete er das "Alex Bühl Sextet“, mit dem er seine erste CD aufnahm.
Der Stipendiat der Kunststiftung Baden-Württemberg ist festes Mitglied mehrerer Big-Bands und gründete 2016 unter dem Namen "The Concert Jazz Band“ sei-ne eigene. Dort tritt er nicht nur als Saxophonist auf, sondern ist auch als Komponist und Arrangeur für diese Besetzung tätig. Eigenkompositionen von Alexander Bühl sind auf mehreren CDs zu hören. Die CD "Lifestream“ gewann den Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik für das zweite Quartal 2013.
Bereits vor seinem Studium in Nürnberg spielte er im "Landesjazzorchester Baden-Württemberg“ unter der Leitung von Bernd Konrad und gewann später das "Skoda-Stipendium“ für das "Bundesjazzorchester“, mit dem er Tourneen nach Südafrika und Indien unternahm. 2006 war er mit dem "Mahler Chamber Orchestra“ und Anne Sofie von Otter unter der Leitung von Daniel Harding auf Europatournee. Fünf Jahre später kam er mit seiner Komposition "Meerklang“ ins Finale des Kompositionswettbewerbs "Jazz Comp Graz“ und tourte mit der Kölner Band "Hot Brownies“ auf den Philippinen und Palau. 2017 erschien die zweite Sextett-CD "All About Gershwin“, die sich ausschließlich Kompositionen der Gershwin Brüder widmet.
Der Jazz-Preis Baden-Württemberg wird 2018 zum 34. Mal verliehen. Erhalten können ihn Nachwuchsmusikerinnen und -musiker unter 35 Jahren, die in Baden-Württemberg leben oder durch ihre künstlerische Arbeit eine enge Beziehung zum Land haben. Der unabhängigen Jury gehören neben Bernd Konrad weitere ausgewiesene Jazz-Kenner an: Gudrun Endress, Günther Huesmann, Gee Hye Lee, Alexandra Lehmler, Julia Neupert, Thomas Siffling, Thomas Staiber und Prof. Rainer Tempel.
Zu den nominierten Künstlerinnen und Künstlern in der diesjährigen Jury-Sitzung zählten neben dem späteren Preisträger in alphabetischer Reihenfolge: Christoph Beck, Tobias Becker, Johannes Lauer, Christoph Neuhaus und Olivia Trummer.
Preisträgerinnen und Preisträger der vergangenen fünf Jahre waren Sebastian Schuster (Kontrabass/2017), Volker Engelberth (Piano/2016), Magnus Mehl (Saxophon/2015), Alexandra Lehmler (Saxophon/2014) sowie Alexander Sandi Kuhn (Saxophon/2013).