Die Berliner Pianistin Aki Takase wird von der Deutschen Jazzunion mit dem Albert-Mangelsdorff-Preis 2021 für ihr Lebenswerk und ihre Verdienste für den Jazz in Deutschland ausgezeichnet. Die Preisverleihung mit Konzert der Preisträgerin findet am 5. November 2021 im Rahmen des Jazzfest Berlin statt, dessen Gesamtprogramm am 30. September veröffentlicht wird. Nähere Informationen zur Veranstaltung unter www.berlinerfestspiele.de/jazzfest. Der Tickevorverkauf startet am 6. Oktober.

Aus der Jurybegründung: „Die Pianistin Aki Takase bekommt 2021 den Albert-Mangelsdorff-Preis für ihr Lebenswerk und außergewöhnliche Verdienste für den deutschen Jazz. Ihr beeindruckendes vielfältiges Oeuvre hat internationale Strahlkraft, ihre kraftvolle expressive Spielweise ist einzigartig und klar erkennbar – meist beim ersten Ton. Aki Takase ist kompromisslos und freigeistig ihren Weg gegangen und hat sich dabei immer wieder mit der Jazztradition auseinandergesetzt, ihre Wurzeln neu interpretiert. In ihrer Zusammenarbeit mit jungen Musiker*innen hat Aki Takase stets ihren eigenen pionierhaften Ansatz weitergetragen, den Jazz-Nachwuchs unterstützt und ihre eigene Musik damit erfrischend verwoben. Ihr pianistisches Können ist atemberaubend. Aki Takase, geboren 1948 in Osaka/Japan, seit den 80er Jahren in der Berliner Szene verwurzelt, steht für die multikulturelle und grenzüberschreitende Identität des Jazz und für die Möglichkeit, sich als Frau im Jazz an die Weltspitze zu kämpfen – mit spielerischer Leichtigkeit und künstlerischer Integrität.“

Über die Preisträgerin

Aki Takase, geboren 1948 in Osaka/Japan, studierte Musik in Tokio/Japan und ist seit den 80er Jahren in der Berliner Szene verwurzelt. Ab 1978 gab sie Konzerte und machte Aufnahmen in den USA und in Japan mit Lester Bowie, Cecil McBee, Bob Moses, Joe Henderson, Joe Chambers, David Liebmann, John Zorn und anderen. 1981 gab sie ihr erstes europäisches Konzert beim Jazzfest Berlin. Ab 1988 bei Alexander von Schlippenbach mit dem Berlin Contemporary Jazz Orchestra, zahlreiche Tourneen im Duo mit Maria Joao. Von den 90er Jahren an bis heute „Duo“ mit Alex von Schlippenbach, David Murray, Han Bennink, Rudi Mahall, Louis Sclavis. Seit 2000 bis heute „LOK.03“ mit Alexander von Schlippenbach und DJIIIVibe. „Fats Waller“-Projekt mit Eugene Chadbourne, Nils Wogram, Rudi Mahall und Paul Lovens. „Klang und Texte“ mit der Schriftstellerin Yoko Tawada, „Die Stadt im Klavier“ mit der Tänzerin Yui Kawaguchi. Ab 2018 im Quintett „Japanic“ mit Daniel Erdmann, DJ lllVibe, Johannes Fink, Dag Magnus Narvesen, sowie im „Duo“ mit Daniel Erdmann, im Trio „AUGE“ (mit Christian Weber, Michael Griener) und auch im Duo „Carmen Rhapsody“ mit Mayumi Nakamura. Aki Takase gilt als eine der vielseitigsten Musikerinnen, die sich immer wieder unterschiedlichen Genres widmet.

Der Albert-Mangelsdorff-Preis

Zum 15. Mal vergibt die Deutsche Jazzunion im Jahr 2021 den Albert-Mangelsdorff-Preis an eine herausragende Persönlichkeit der deutschen Jazzszene. Mit dem Albert-Mangelsdorff-Preis werden seit 1994 Jazzmusiker*innen prämiert, die sich durch hervorragende und kontinuierliche musikalische Leistungen sowie ihre bedeutende Rolle bei der Entwicklung des Jazz in Deutschland hervorheben. Ausgezeichnet wird im Schwerpunkt ein entsprechendes Lebenswerk. Es können jedoch auch Künstler*innen von besonders großem aktuellem Einfluss bedacht werden. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird seit 1993 im zweijährigen Turnus von der Deutschen Jazzunion verliehen und von der GEMA-Stiftung, der GVL und dem Deutschen Komponistenverband gestiftet. Die Preisträgerin wird bis zur nächsten Preisvergabe und darüber hinaus auf nationaler und internationaler Ebene Jazz in und aus Deutschland repräsentieren. Bisherige Preisträger*innen: Paul Lovens, Angelika Niescier, Achim Kaufmann, Nils Wogram, Peter Brötzmann, Eberhard Weber, Gunter Hampel, Ulrich Gumpert, Ulrike Haage, Wolfgang Schlüter, Heinz Sauer, Ernst-Ludwig Petrowsky, Peter Kowald, Alexander von Schlippenbach.

Die Jury des Albert-Mangelsdorff-Preises 2021

Die AMP-Jury wird von der Deutschen Jazzunion berufen und setzt sich aus unabhängigen Akteur*innen unterschiedlicher Bereiche der Jazzszene zusammen, darunter Vertreter*innen der Medien, Veranstalter*innen, Stifter*innen und renommierte Musiker*innen. Die diesjährigen Juror*innen sind:
Nikolaus Neuser (Musiker und Juryvorsitz), Nadin Deventer (Kuratorin und Dramaturgin des Jazzfests Berlin), Ralf Weigand (Vorsitzender des Aufsichtsrates der GEMA, Vizepräsident des Deutschen Komponistenverbandes und Mitglied des Aufsichtsrates und der Jury der Initiative Musik), Eva Garthe (Musikjournalistin, Moderatorin und Redakteurin für verschiedene öffentlich-rechtliche Hörfunkprogramm), Arndt Weidler (Projektmanager Jazzinstitut Darmstadt), Mauretta Heinzelmann (Musikerin und Musikautorin) und Nils Wogram (Musiker).

Weitere Informationen zum Preis unter www.albert-mangelsdorff-preis.de.