Mit einem Konzert des englischen Kultensembles Lutes & Ukes ging am Sonntagabend (25. März 2018) das 8. Kölner Fest für Alte Musik zu Ende. 6.700 Besucher genossen Alte Musik in all ihren Facetten. Festivalleiter Thomas Höft demonstrierte in seinem Programm aufs Neue, dass Alte Musik keineswegs von gestern, sondern von heute für morgen ist.

Unter dem Motto "Krieg und Frieden“ zeigte das Festival ein einzigartiges Programm aus insgesamt 17 Konzerten der Kölner Originalklangszene und internationaler Gäste sowie mehrere Sonderveranstaltungen an 16 Festivaltagen – fast ausschließlich exklusive Programmpremieren. Konzertante und inszenierte Festivalproduktionen, Workshops und Diskussionsveranstaltungen widmeten sich dem Thema "Krieg und Frieden“. Damit ist das Festival unter der Leitung von Thomas Höft zu einer europaweit einzigartigen Plattform herangereift, die sowohl lokale als auch internationale Musiker vereint und gewichtige internationale Akzente setzt. Der WDR begleitete das Festival mit drei Mitschnitten.

In einem Brückenschlag vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges vor vierhundert Jahren bis zum Ende des Ersten Weltkriegs vor einhundert Jahren zeigten die Macher die wirkungsvolle Bandbreite von Musik im Originalklang. Wie mit einem mutigen und divergenten Programm der Anspruch der historischen Aufführungspraxis mit den Bedürfnissen völlig neuer Zielgruppen verbunden werden kann, zeigten insbesondere die interkulturellen Projekte des Festivals: die turbulente Produktion der Masque "Cupid & Death“ unter Beteiligung von Emma Kirkby, irakischen Sängern und internationalen Gesangs – und Instrumentalsolisten; Keyvan Chemirani, Jean Rondeau und Thomas Dunford mit "Jasmin Toccata“und Maria Jonas, Bassem Hawar und Saad Mahmoud Jawad mit "O Jerusalem“. Letzteres Konzert und "Lord Nelson am Nil“ mit Thomas Höft und Catherine Bott wurden in Livestreams übertragen und von knapp 4.000 Menschen weltweit aufgerufen. Beide Videos sind auf der Facebook-Seite des ZAMUS weiterhin abrufbar. Weitere prägende Gäste waren Dorothee Oberlinger, Dmitri Sinkowsky, Miriam Andersén und Olga Pashchenko.

Förderer des Festivals, bei denen das Festival sich ausdrücklich bedankt, waren die Sparkasse Köln/Bonn, die Sparkassen Kulturstiftung Rheinland, die Kämpgen-Stiftung und die F. Victor-Rolff-Stiftung sowie der WDR als Kulturpartner. Das Zentrum für Alte Musik Köln wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und vom Kulturamt der Stadt Köln.

Thomas Höft arbeitet als Autor, Regisseur und Dramaturg in sehr unterschiedlichen Bereichen der Kunst. Er verantwortete große historische Themenausstellungen in deutschen und österreichischen Museen und schrieb Sachbücher – für "Welt aus Eisen“ wurde er mit dem Österreichischen Staatspreis Buchkunst ausgezeichnet. Vor allem aber ist er mit zahlreichen Theaterstücken und Opernlibretti bekannt geworden. So schrieb er eine Neufassung von Suppés "Schöner Galathee“ für die Deutsche Oper Berlin, das Ballett "Circe und Odysseus“ für den amerikanischen Komponisten Gerald Humel und die Berliner Komische Oper, und für Siegfried Matthus die Oper "Kronprinz Friedrich“, die von Götz Friedrich uraufgeführt wurde. 2006 folgte die Oper "Radek“ mit der Musik von Richard Dünser bei den Bregenzer Festspielen, und 2010 an der Wiener Staatsoper die Premiere von Thomas Höfts Oper "Pünktchen und Anton“ nach Erich Kästner, mit Musik des Komponisten Iván Eröd.

Durch Götz Friedrich zu ersten Regiearbeiten ermutigt, nimmt die Musiktheaterregie einen gewichtigen Raum in Thomas Höfts Schaffen ein, zudem tritt er als Sprecher und Schauspieler auf. Seit 1994 arbeitet Thomas Höft als Dramaturg der styriarte Graz und seit 2003 auch vom Osterfestival Psalm. Er ist Dramaturg der Musikfestspiele Potsdam-Sanssouci. Seit 2012 ist er Geschäftsführer der Kölner Gesellschaft für Alte Musik e.V. und Künstlerischer Leiter des Kölner Festes für Alte Musik.

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