Die Stadt Nach Acht, Europas größte Nachtleben-Konferenz, fand vom 16. bis 18. November erneut in Berlin statt und lockte mit über 1.250 Besucher:innen mehr Publikum an als jemals zuvor.

Mit der aktuellen Ausgabe der Stadt Nach Acht ging das erfolgreiche Konferenzformat, ausgerichtet von der LiveKomm, dem Bundesverband der Musikspielstätten in Deutschland, in die nunmehr 6. Runde. Unter dem Motto NIGHT FEVER nahm das Event mit über 60 Panels, Talks und Vorträgen eine Vielzahl von Aspekten der Nachtkultur in den Blick.

An was krankt die Clubkultur anno 2023? Welche politischen Weichenstellung sind nötig? Wie kann die Szene gesellschaftliche Entwicklungen aktiv mitgestalten?

Die Verödung der Innenstädte, eklatanter Besucherrückgang und Kostendruck setzen den „Orten der Nacht“ zu – eine Entwicklung, die im Austausch mit politischen Vertretern mehrfach zur Sprache kam. Wichtig bleibt die Anerkennung von Clubs als Kulturstätten, nicht in Form ideeller Absichtserklärungen, sondern durch konkrete Gesetzgebung. U.a. dazu tauschten sich Akteur:innen der Clubkultur mit Politiker:innen wie Luise Amtsberg (MdB, Die Grünen), Friedhelm Boginski (MdB, FDP), Caren Lay (MdB, DIE LINKE) und Franziska Mascheck (MdB, SPD) aus; in diesem thematischen Zusammenhang war auch die Novellierung der Lärmschutzbestimmungen und Baunutzungsordnung Gegenstand politischer Runden.
Zugleich stellte sich die Szene auf der Stadt Nach Acht die Frage, wie Nachtkultur als Leuchtturm gesellschaftliche Entwicklungen unterstützen kann. Das gilt für das Thema Nachhaltigkeit ebenso wie für Awareness und Diversity.

Hier konnte die Konferenz selbst ein positives Zeichen setzen, und zwar nicht nur mit zahlreichen Panels: Rund die Hälfte der Speaker:innen waren weiblich oder non-binär.

„Wir freuen uns sehr, mit der Stadt Nach Acht ein Konferenzformat mit Strahlkraft von und für die Clubszene etabliert zu haben. Viele unserer Verbandsthemen wurden inhaltlich abgebildet, von ‚clubsAREculture‘ bis hin zu ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit. Umgekehrt haben die über 600 Speaker:innen und Besucher:innen auch neue Akzente für unsere politische Arbeit als Verband gesetzt. Das Parlamentarische Forum als Diskussionsformat mit den MdB hat neuen Schwung aufgenommen, und aus dem Bauministerium haben wir konkrete Antworten zu kommenden Gesetzesvorhaben erhalten“, so Christian Ordon, Geschäftsführer der LiveKomm.

Die Konferenz-Direktoren Marc Wohlrabe und Raimund Reintjes: „Für uns, die wir die Stadt Nach Acht seit 2016 produzieren, war es die bislang größte und aufregendste Konferenz! Wir freuen uns schon auf 2025, wo wir erneut eine Berliner Ausgabe organisieren werden. Genauso aber freuen wir uns, wenn wir nächstes Jahr mit der Stadt Nach Acht in Augsburg sind. Zudem haben wir, ebenfalls nächstes Jahr, eine Kooperation mit der Vienna At Night Konferenz verabredet.

Der Wunsch nach solch einer Plattform wie der Stadt Nach Acht für den Wissensaustausch und zur Netzwerkbildung rund um Clubs, Livespielstätten und allen weiteren Akteuren der Nacht nehmen wir ein stückweit auch als Bestätigung für unsere Arbeit!“

Die nächste Stadt Nach Acht wird – nach Dortmund 2022 – also 2024 erneut den Metropolenraum verlassen und mit dem Ausrichtungsort Augsburg zugleich das vielfältige Nachtleben kleinerer deutscher Städte in den Mittelpunkt rücken. Stattfinden wird die Konferenz vom 24. bis zum 26. Oktober.

Absätze