Insgesamt 57 Pianistinnen und Pianisten aus 19 Ländern sind zum 6. Internationalen Franz Liszt Klavierwettbewerb Weimar–Bayreuth (22.10.-1.11.2009) angereist. Nach dem ausverkauften Eröffnungskonzert im Markgräflichen Opernhaus Bayreuth am gestrigen Abend beginnt heute die erste öffentliche Wertungsrunde im Richard-Wagner-Saal der Städtischen Musikschule Bayreuth. In den nächsten Tagen steht neben Liszt- und Chopin-Etüden die Lisztsche Bearbeitung von Wagners „Isoldes Liebestod“ auf dem Programm jedes Teilnehmers. Jurymitglied Prof. Michael Wessel begründet diese Entscheidung: „Bei diesem Stück lässt sich wunderbar die Spreu vom Weizen trennen.“

Eine solche Auswahl ist notwendig, da von den 57 Erstrunden-Teilnehmern nur 12 in die zweite Wertungsrunde – vom 28. bis 30.10. an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar – weitergeleitet werden. Während in der zweiten Runde dann Haydn-Sonaten und Schubert-Impromptus gespielt werden, ist die dritte Wettbewerbsrunde in Weimar (31.10.) gänzlich Liszts anspruchsvoller h-Moll-Sonate gewidmet. Wer es bis ins Finalkonzert am 1. November schafft, hat die Wahl zwischen den beiden Klavierkonzerten oder der Totentanz-Paraphrase von Franz Liszt.

Das Finalkonzert mit der Staatskapelle Weimar am 1. November 2009 um 19:30 Uhr in der Weimarhalle wird als Preisträgerkonzert (ohne Orchester) am 3. November um 19:30 Uhr in der Stadthalle Bayreuth wiederholt. Ebenfalls in beiden Städten findet die Europäische Liszt-Nacht (am 26.10. um 19:30 Uhr in der Musikschule Bayreuth, am 27.10. um 19:30 Uhr im Residenzschloss Weimar) statt, bei der die Preisträger des Wettbewerbs Weimar-Bayreuth gemeinsam mit den Gewinnern der ebenfalls nach Franz Liszt benannten Klavierwettbewerbe in Budapest und Utrecht konzertieren.

Wem die Preise im Gesamtwert von 20.000 Euro am Schluss zugesprochen werden, entscheidet eine zehnköpfige Jury unter Vorsitz von Prof. Rolf-Dieter Arens, dem Pianisten und Rektor der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Jurymitglieder sind Paul Badura-Skoda (Österreich), Koos Groen (Niederlande), Leslie Howard (Großbritannien), Maurizio Moretti (Italien), Gerlinde Otto (Deutschland, ab der 2. Runde), Stanislav Pochekin (Spanien/Russland), Michael Wessel (Deutschland, nur 1. Runde), Ying Wu (China) sowie Dina Yoffe (Lettland/Deutschland). Vergeben werden außerdem Sonderpreise sowie Anschlusskonzerte und Rundfunkproduktionen.

Während die ersten fünf internationalen Franz Liszt Klavierwettbewerbe allein von der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar organisiert und durchgeführt worden waren, engagiert sich nun erstmals die Stadt Bayreuth gemeinsam mit der Oberfranken-Stiftung als neuer Veranstaltungspartner. Die mit dem Namen und den Ideen Franz Liszts verbundene Weimarer Musikhochschule begibt sich damit auf den historisch relevanten Weg einer „Achse“ der guten Gemeinsamkeit mit Bayreuth.

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