„Ich bin glücklich über die wunderbar gelungenen Meisterkurse, die in diesem Jahr auch Züge eines kleinen, feinen Musikfestes hatten“, zieht der Präsident der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar, Prof. Dr. Christoph Stölzl, sein persönliches Fazit. Zwei intensive Wochen lang – vom 13. bis 28. Juli 2012 – begeisterten die 53. Weimarer Meisterkurse die mehr als 200 angereisten Teilnehmer aus allen Teilen der Welt, ihre Gastprofessoren und das zahlreiche erschiene Publikum mit allabendlichen Konzerten, Gesprächen, Lesungen, Musikfilmen und hautnah erfahrbarer Musikvermittlung in den Kursen. Insgesamt rund 4.000 Musikfreunde aus der ganzen Bundesrepublik sowie auch dem Ausland besuchten die Langen Nächte und das Open Air auf dem Platz der Demokratie, feierten die „Meister im Konzert“ oder ließen sich von Händels Oper „Rinaldo“ verzaubern.

Es habe „musikalische und menschliche Begegnungen auf hohem Niveau“ gegeben, resümiert Christoph Stölzl. Auch das Format der „Musikgespräche“ habe sich bestens bewährt, nicht zuletzt beim erfreulichen Besuch des Bundestagspräsidenten Norbert Lammert: „So klug, humorvoll und unbeirrbar optimistisch haben wir seit langem keinen deutschen Spitzenpolitiker über das Kulturland Deutschland reden gehört.“ Zu den mit mehr als 400 Zuhörern nachgefragtesten Konzerten – neben dem noch bevorstehenden, großen Abschlusskonzert am Samstag, 28. Juli um 19:30 Uhr in der Weimarhalle – gehörten das Rezital von Konstantin Scherbakov in der Weimarhalle und das Open Air auf dem Platz der Demokratie. Bei den meisten anderen der insgesamt 20 Konzerte bildeten die 180 Plätze des Festsaals im Fürstenhaus oder die 150 Plätze im Festsaal des Weimarer Stadtschlosses die natürliche Obergrenze. Gefördert wurden die Weimarer Meisterkurse vom Thüringer Wirtschaftsministerium im Rahmen des „Weimarer Sommers“.

205 Teilnehmer aus 27 Ländern – von Brasilien bis Taiwan – waren zu den traditionsreichen Meisterkursen angereist. 154 von ihnen wurden in den elf verschiedenen Kursen zur aktiven Teilnahme zugelassen, die anderen lernten als passive Hörer im Unterricht. Das historische Portal des Fürstenhauses als Hauptgebäude der Weimarer Musikhochschule stand weit offen, und rund 75 Musikfreunde aus der Bevölkerung folgten mit Tageskarten der expliziten Einladung, „dabei zu sein, wo Musik geschaffen wird.“ Sie besuchten die Violinkurse von Koryphäen wie Ingolf Turban und Thomas Brandis, lauschten dem Cellounterricht von Michael Sanderling und Alban Gerhardt oder saßen in den Klavierkursen von Konstantin Scherbakov und Matthias Kirschnereit. Gasthörern offen standen auch die Meisterkurse von Stefan Schulz (Posaune), Sharon Kam (Klarinette), Emmanuel Séjourné (Schlagwerk) und Nicolás Pasquet (Dirigieren). Wie Händels Barockoper „Rinaldo“ in nur sechs Tagen von Johannette Zomer, Wolfgang Katschner und der Lautten Compagney Berlin einstudiert wird, war zudem im Gebäude Am Palais zu erleben, in der Weimarhalle probte derweil die Jenaer Philharmonie im begehrten „Orchesterstudio“ mit ausgewählten Kursteilnehmern.

Karten für das festliche Abschlusskonzert der 53. Weimarer Meisterkurse mit sechs der besten Kursteilnehmer und der Jenaer Philharmonie am Samstag, 28. Juli 2012 um 19:30 Uhr in der Weimarhalle gibt es bei der Tourist-Information Weimar und an der Abendkasse. Es erklingen unter anderem Konzertsätze von Brahms, Spohr und Liszt, ein Concertino für Posaune von Ferdinand David sowie zum Abschluss das komplette Cellokonzert Nr. 1 von Dmitri Schostakowitsch. Erstmals wird ein mit 1000 Euro dotierter Publikumspreis, gestiftet von den Stadtwerken Weimar, vergeben.

Schon jetzt darf man gespannt sein auf die 54. Weimarer Meisterkurse – wieder im Rahmen des „Weimarer Sommers“ – vom 13. bis 27. Juli 2013 an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT.