Die Preisträger des 53. Internationalen Musikwettbewerbs der ARD München stehen fest.. Die letzte Entscheidung im weltweit größten internationalen Wettbewerb für klassische Musik fiel gestern Abend mit dem Harfenfinale im Herkulessaal der Residenz. Vorher waren bereits die Preisträger in den Fächern Viola, Streichquartett und Flöte ermittelt worden. Der Künstlerische Leiter Prof. Christoph Poppen in seinem Fazit: „Besonders freut mich, dass zum ersten Mal in der Geschichte des Wettbewerbs sämtliche Preise vergeben werden konnten - ein Beweis für das außerordentlich hohe Niveau der Teilnehmer“.

Insgesamt wurden beim diesjährigen Wettbewerb 12 erste, zweite und dritte Preise von der international besetzten Jury vergeben. Die ersten Preise sind mit 10.000 Euro, die zweiten Preise mit 7.500 Euro und die dritten Preise mit 5.000 Euro dotiert. Insgesamt wurden Preise in Höhe von 180.000 Euro ausgeschüttet, die höchste Summe seit Bestehen des Wettbewerbs.

Hinzu kommen die Sonderpreise der Theodor-Rogler-Stiftung und der Karl-Klingler-Stiftung für ein Jahresstipendium und für die beste Interpretation der Auftragskomposition. Der von der Theodor-Rogler-Stiftung gestiftete Publikumspreis wird parallel zu den Preisen der Fachjury vergeben und ist mit jeweils 1.500 Euro dotiert. Am diesjährigen Wettbewerb nahmen 206 junge InstrumentalistInnen und Quartette aus 43 Ländern teil.

Die Preisverleihung findet am Freitag, 17. September 2004 um 17.00 Uhr im Münchner Prinzregententheater statt. Dr. Thomas Gruber, der Intendant des Bayerischen Rundfunks, wird die Auszeichnungen für die ARD im Rahmen eines Festaktes mit musikalischer Umrahmung übergeben.

Am Donnerstag, 16. September im Prinzregententheater und am Freitag, 17. September im Herkulessaal, jeweils um 20.00 Uhr, werden sich die Preisträger nochmals im Rahmen der Preisträgerkonzerte dem Publikum vorstellen.

Beide Preisträgerkonzerte werden live auf Bayern 4 Klassik und weiteren ARD-Anstalten ausgestrahlt. Das Orchesterkonzert mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, unter der Leitung von Günther Herbig, wird vom Bayerischen Fernsehen aufgezeichnet und am Sonntag, 17. Oktober um 12.15 Uhr sowie in BR alpha am 21. November um 21.15 Uhr gesendet.

Das Publikum nahm regen Anteil am Wettbewerb. Insbesondere die Kategorie Streichquartett wurde von der ersten Runde an mit Begeisterung vom Publikum verfolgt. Das Programm dieser Finalisten dauerte gute vier Stunden, und es war bereits nach Mitternacht, als auf der Bühne des Herkulessaal die Preisträger bekannt gegeben werden konnten.

Für viele heute weltberühmte Künstler war eine Auszeichnung beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD ein Sprungbrett für die Karriere: Jessye Norman, Francisco Araiza, Thomas Quasthoff, Yuri Bashmet, Maurice André, Natalia Gutman, Heinz Holliger, um nur einige zu nennen.

Die Preisträger 2004

Viola
1. Preis Antoine Tamestit, Frankreich
2. Preis Ryszard Groblewski, Polen
3. Preis Tomoko Akasaka, Japan

Flöte
1. Preis Magali Mosnier, Frankreich
2. Preis Pirmin Grehl, Deutschland
3. Preis Andrea Oliva, Italien

Harfe
1. Preis Anton Sie, Niederlande
2. Preis Nabila Chajai, Frankreich
3. Preis Mirjam Schröder, Deutschland

Streichquartett
1. Preis Quatuor Ebène, Frankreich
2. Preis Faust-Quartett, Deutschland
3. Preis Quatuor Benaïm, Israel / Frankreich

SONDERPREISE

Publikumspreise der Theodor-Rogler-Stiftung, gestiftet von der Theodor-Rogler-Stiftung
Antonie Tamestit, Viola
Magali Mosnier, Flöte
Mirjam Schröder, Harfe
Quatuor Ebène

Sonderpreise für die beste Interpretation der Auftragskompositionen, gestiftet von der Theodor-Rogler-Stiftung
Antoine Tamestit, „Parthenope“ für Viola solo von David Sawer
Denis Bouriakov „Finale“ für Flöte von Georg Friedrich Haas
Anton Sie, Partita II für Harfe solo von Heinz Holliger
Quatuor Ebène, Quartettstudie von Wolfgang Rihm

Stipendium der Karl-Klingler-Stiftung
Quatuor Ebène

Jahresstipendien der Theodor-Rogler-Stiftung
Barbara Buntrock, Viola, € 1.000
Julia Mai, Viola, € 1.000
Teng Li, Viola , € 3.000
Sibei Weng, Flöte, € 3.000
Cornelia Lootsmann, Harfe, € 4.000
Bennewitz-Quartett, € 6.000

Sonderpreis des Münchener Kammerorchesters
Antonine Tamestit, Viola

Sonderpreis des Louisiana Museum of Modern Art Dänemark
Quatuor Ebène

Wilhelm-Weichsler-Preis der Stadt Osnabrück
Mirjam Schröder, Harfe
Brüder-Busch-Preis
Pirmin Grehl, Flöte

Bärenreiter Urtext-Preise
Helena Baillie, Viola
Denis Bouriakov, Flöte
Bennewitz-Quartett