3sat darf nicht zum Spielball des ZDF werden

Mit Interesse und Sorge verfolgt der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, die aktuelle Diskussion im ZDF, die Kooperation mit der ARD beim gemeinsamen Sender 3sat aufzugeben und allein mit dem ORF und SF/DRS den Sender 3sat weiterzubetreiben.

Der Deutsche Kulturrat erinnert daran, dass die Beteiligung der ARD am Sender 3sat erforderlich wurde, weil ansonsten die Finanzierung des Senders gefährdet gewesen wäre. Die ARD hatte daraufhin ihr Satellitenprogramm Eins plus eingestellt.

Der Sender 3sat hat sich seit seinem Bestehen als Format mit einem eindeutigen kulturellen Profil in der deutschen Fernsehlandschaft erfolgreich profiliert. Der Deutsche Kulturrat hat im Jahr 1995 3sat den Kulturgroschen des Deutschen Kulturrates verliehen. In der Begründung heißt es: "Gegen kommerzielle Massenprogramme setzt 3sat auf hohem qualitativem Niveau einen kulturellen Schwerpunkt. Kompetent und engagiert wird Kunst und Kultur präsentiert."

Der Deutsche Kulturrat fordert das ZDF auf, die Öffentlichkeit sobald wie möglich über seine Planungen zur zukünftigen Entwicklung und insbesondere zur Sicherung des kulturellen Profils von 3sat zu informieren.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte heute: "3sat darf nicht zum Spielball der Interessen des ZDF werden. 3sat hat sein eigenes Profil, das nicht verwässert werden darf. Genauso wenig wünschenswert ist, dass das ZDF seine Kultursendungen aus dem Vollprogramm in den Spartenkanal 3sat verschiebt. Die kulturelle Profilierung von 3sat darf nicht dazu führen, im Vollprogramm vom ZDF die Kultursendungen zu reduzieren. Die Konzepte des ZDF zur Umstrukturierung von 3sat werden von uns mit großer Spannung erwartet."