Texte treffen Töne ist das Motto des bundesweiten Nachwuchswettbewerbs Treffen junge Musik-Szene. Nicht „Wer trifft den Ton?“ sondern „Was trifft den Ton?“ ist entscheidend für die Auswahl zur Teilnahme. Auch darin unterscheidet sich dieser Bundeswettbewerb von vielen anderen Wettbewerben und Castings-Shows, die den schnellen Ruhm versprechen. Das Treffen junge Musik-Szene verspricht etwas ganz Anderes: eine Standortbestimmung, eine Orientierung, etwas Wegzehrung für die mühsame Suche nach der eigenen künstlerischen Identität.
Der Wettbewerb
Der 1984 als Treffen junger Liedermacher gegründete Bundeswettbewerb ist ein Forum für talentierte Nachwuchsmusiker von 11 bis 21 Jahren. Er wird jährlich im März ausgeschrieben, ist offen für alle Stilrichtungen und richtet sich an Solisten, Duos oder Bands, sofern sie noch nicht vertraglich gebunden sind. Eingereicht werden können bis zu drei möglichst muttersprachliche Songs. Einsendeschluss ist jährlich der 31. Juli.
Die Auswahl
Eine siebenköpfige Jury wählt die Preisträger aus. Nicht die technische Qualität der einge-reichten Musikproduktionen ist entscheidend, sondern die Qualität der Songs: textlich und musikalisch. Das Augenmerk der Jury liegt darauf, ob die Songs eine Geschichte erzählen, dem Hörer etwas mitteilen und wie sie musikalisch ausgearbeitet und arrangiert sind, immer das Alter der Bewerber mitberücksichtigt. Mit der Auswahl der Preisträger ist der Wettbewerb abgeschlossen. Der Preis ist die Einladung zum Treffen junge Musik-Szene.
Das Konzert der Preisträger
Alle Preisträger spielen gemeinsam ein Konzert vor Publikum in dem eigens dafür eingerichteten Club im Haus der Berliner Festspiele. Für den Soundcheck gibt es einen ganzen Tag Zeit sowie die professionelle Unterstützung durch Techniker der Berliner Festspiele und Musiker der Jury. Das Konzert wird aufgezeichnet.
Das Treffen
Das Treffen junge Musik-Szene lebt davon, dass Solokünstler auf große Formationen, Bands auf Duos, junge auf ältere Musiker treffen, sich spontane Zusammenspiele entwickeln, alle mit- und
voneinander lernen. Der dafür konzipierte Campus im Haus der Berliner Festspiele bietet praktische Workshops zu Themen wie Songwriting, Gesang, Improvisation, Arrangement und Bühnenperformance. Eine gemeinsame Auftrittsanalyse und Fachgespräche dienen dem Austausch untereinander, mit Juroren und Experten. In den abendlichen Jam-Sessions wird in neuen Konstellationen gespielt, werden Horizonte verrückt, stilistische Vorurteile aufgehoben, Gewohnheiten abgelegt. Schöne Gewohnheit ist, dass auch frühere Preisträger des Treffens bei den Jam-Sessions vorbeischauen und mitspielen. Das Ende des Treffens ist stets aufs Neue ein Beginn von Freundschaften sowie gemeinsamen Projekten an unterschiedlichsten Orten in der Republik. Und im Gepäck reisen Erinnerungen an intensive Tage in Berlin und Inspiration für neue Songs mit.
Forum
Das im Jahr 2012 neu eingeführte Forum des Treffens junge Musik-Szene richtet sich an Pädagogen und Multiplikatoren. Es dient der praxisnahen Fortbildung und ermöglicht gleichfalls einen kollegialen Austausch.
Chronik
Für einige Preisträger war das Treffen junge Musik-Szene eine Etappe auf dem Weg in eine Künstlerkarriere, so u.a. für den Singer/Songwriter Philipp Poisel aus Stuttgart, die Chansonniers und Pianisten Sebastian Krämer und Bodo Wartke, die bayrische Liedermacherin Claudia Korreck, die norddeutsche Band Vierkanttretlager, die Sängerin und The Voice of Germany-Finalistin Eva Croissant, die Popstart-Stipendiatinnen von Kleinstadtpoeten.... Die Preisträger aller Jahre sind in unserer Chronik nachzulesen.
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