Zur Vorstellung und Diskussion des 3. Hessischen Kulturwirtschaftsberichtes hatten das Hessische Wirtschaftsministerium, das Hessische Wissenschaftsministerium und die Schader-Stiftung in das Kulturzentrum Schlachthof nach Wiesbaden eingeladen. Rund 300 Teilnehmer informierten sich über die Ergebnisse des 3. Hessischen Kulturwirtschaftsberichtes und Expertenmeinungen zur Förderung der kreativen Branchen.
Einen besonderen Stellenwert nahmen dabei die Synergieeffekte zwischen Kulturwirtschaft und Stadtentwicklung ein. Gerade im Hinblick auf den demografischen und wirtschaftlichen Strukturwandel sind viele Städte und Gemeinden von Leerstand und untergenutzten Flächen betroffen. Vor diesem Hintergrund macht der 3. Hessische Kulturwirtschaftsbericht deutlich, dass Kunst und Kultur ein Motor für die Stadtentwicklung sein können. Da sich gerade viele Freiberufler der Kulturwirtschaft in weniger begehrten Stadtteilen ansiedeln und hier ihr Netzwerk und ihre kulturellen Aktivitäten entfalten, kommt ihnen neben ihrer ökonomischen Bedeutung auch eine Funktion als Impulsgeber der Stadt- und Quartiersentwicklung zu. Als robuste Nutzergruppe sind sie häufig die Pioniere der Neubelebung von Gebäudeleerstand und Problemquartieren.
„Die Kulturwirtschaft gilt als eine der Zukunftsbranchen Europas mit großem Wachstumspotential. Als Wirtschaftsfaktor leisten die kreativen Branchen einen beachtlichen Beitrag zur hessischen Gesamtwirtschaft und spielen eine bedeutende Rolle für den Arbeitsmarkt“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Klaus-Peter Güttler. „Neben den harten, in Zahlen gemessenen Fakten liefert die Kulturwirtschaft eine weitere wichtige, aber nur schwer messbare Leistung. Sie erhält die Vielfalt und Lebendigkeit in unseren Städten oder bringt sie an vergessene Standorte zurück. Städte und Gemeinden sollten sich dieser Qualitäten bewusst sein und die Kreativwirtschaft gezielt ansiedeln und unterstützen“, forderte Güttler.
Staatssekretär Ralph Alexander Lorz hob hervor, dass kreative Talente als Voraussetzung für innovative Technologien und Wissensindustrien die Hoffnungsträger der wirtschaftlichen Entwicklung geworden seien, und benannte eine wichtige Voraussetzung: „Um den Gesamtumsatz der Kulturwirtschaft zu steigern, müssen Nachfrage und Rezeptionsfähigkeit gesteigert werden. Dies kann nur durch eine Verstärkung der kulturellen Bildung geschehen. Auch in diesem Zusammenhang stellt die Förderung der öffentlichen Kultureinrichtungen eine unabdingbare Notwendigkeit dar.“
Für die in Darmstadt ansässige Schader-Stiftung betonte Geschäftsführerin Sabine Süß: „Es sind vor allem die Künstler und die jungen Kreativen, die als „Trüffelschweine“ der Stadtentwicklung agieren, die besondere Lagequalitäten entdecken, durch ihre Aktivitäten entwickeln und sichtbar machen. Besonders diese Gruppe benötigt die aktive und fachkompetente Unterstützung von Stadtentwicklung, Kultur- und Wirtschaftsförderung, um die Vorteile für die kommunale Gesamtentwicklung realisieren zu können“.
Was hier geht und wie etwa aus Problemimmobilien kulturwirtschaftliche Gründerzentren entstehen können, zeigt der 3. Hessische Kulturwirtschaftsbericht.
Der 3. Hessische Kulturwirtschaftsbericht kann unter www.wirtschaft.hessen.de bezogen werden.
Weitere Informationen über Dr. Tobias Robischon, Schader-Stiftung,
Tel.: 06151/1759-12, Mail: robischon@schader-stiftung.de
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