In Leipzig endete heute die dritte Green Culture Konferenz der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), die in Kooperation mit der Oper Leipzig, dem Gewandhaus zu Leipzig und der Stadt Leipzig realisiert wurde und sich diesmal dem Schwerpunkt Theater und Orchester widmete.
Unter dem Titel „Mehr Kultur für die Zukunft? Nachhaltigkeit in Theater und Orchester“ trafen sich 200 Vertreterinnen und Vertreter aus Kultur, Politik und Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft im Opernhaus Leipzig, um Lösungsansätze für den ökologischen Wandel in Kultur und Medien zu diskutieren und weiterzuentwickeln.
Zum Abschluss dieser Konferenz sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Wir alle sind gefragt, wenn es darum geht, etwas gegen die Klimakrise und für unsere Zukunft zu tun, das geht uns alle gleichermaßen an. Auch der Kultur- und Medienbereich ist hier gefordert, insbesondere die Rahmenbedingungen für die Kultur- und Medienproduktion nachhaltig aufzustellen. Gerade viele Theater und Orchester zeigen bereits beispielhaft, dass und wie es gehen kann. Der Austausch über Initiativen und Ideen wie auch die Vernetzung für eine ökologische Transformation bei Theatern und Opern standen im Mittelpunkt dieser erfolgreichen Konferenz. Neben der ökologischen ging es dabei auch um die wichtige Frage der sozialen Nachhaltigkeit. Deutlich wurde, dass Leipzig und seine Kulturinstitutionen wie zum Beispiel die Oper wichtige Vorreiter beim Thema Nachhaltigkeit sind.“
Dr. Skadi Jennicke, Kulturbürgermeisterin der Stadt Leipzig, betonte: „Die Konferenz hat nicht nur gezeigt, dass ökologische Nachhaltigkeit für die Kulturbranche eine zentrale Rolle spielt. Sie ist auch ein Signal an alle politischen Instanzen, zukünftig Programme und Werkzeuge bereit zu stellen, mit denen die Kultureinrichtungen weiterhin den gesamtgesellschaftlichen Wandel mitgestalten können.“
Tobias Wolff, Intendant der Oper Leipzig, zeigte sich begeistert über den solidarischen Schulterschluss der Kultur: „Wir haben gestern und heute einen großen Schritt zu mehr Erfahrungsaustausch und Vernetzung im großen Themenkreis der klimafreundlichen Produktions- und Arbeitsbedingungen gemacht. Ich bin stolz und glücklich, dass unser Haus das Forum dafür war. Nun heißt es, die zahlreichen Impulse in die Praxis umzusetzen. Ich baue darauf, dass wir Kulturinstitutionen zusammen mit Politik, Verwaltung und Publikum motiviert an dem Ziel Green Culture dranbleiben, und bin gespannt, was die Leipziger Impulse bewirken.“
In acht themenspezifischen Workshops der 3. Green Culture Konferenz tauschten sich die Teilnehmenden über Herausforderungen von Kreislaufwirtschaft bis Klimaanpassung aus. In den Fokus rückten vor allem die weitere Vernetzung der Akteure, die besonderen Bedarfe der Kulturschaffenden im ländlichen Raum und ein erweiterter Blick auf europäische Partnerschaften und Best Practice Beispiele. Außerdem wurde die im September gestartete Zentrale Anlaufstelle Green Culture des Bundes in einem Werkstattgespräch vorgestellt. Eine Führung der Oper Leipzig gab zudem Einblicke in die deutschlandweit erste klimaneutrale Opernproduktion „Mary, Queen of Scots“.
Weitere Informationen
Die Stadt Leipzig als Kooperationspartnerin der Tagung ist Modellkommune in der EU Cities Mission „100 klimaneutrale und smarte Städte“ und hat zahlreiche Projekte initiiert, die die Kultureinrichtungen auf dem Weg zu ökologischer Nachhaltigkeit unterstützen und fachlich begleiten.
Die Oper Leipzig als Partner und Organisator der dritten Green Culture Konferenz gilt mit ihren Projekten zu Klimabilanzierung, Nachhaltigen Kostümen und Produktionen als Vorreiter im Bereich der ökologischen Transformation.
Das Gewandhaus zu Leipzig, ebenfalls Kooperationspartner, verfolgt seit 2009 konsequent eine energetische Gebäudesanierung des 1981 eröffneten Konzerthauses und ein ausgebildeter Nachhaltigkeits-Manager plant ökologisch nachhaltige Tourneen des Gewandhausorchesters.