Der diesjährige „Deutsche Operettenpreis für junge Dirigenten“, verliehen von der Oper Leipzig und dem DIRIGENTENFORUM des Deutschen Musikrates, ging an die 1978 geborene Estin Kristiina Poska. Die Dirigentin überzeugte beim umjubelten Abschlusskonzert des 9. „Operettenworkshops für junge Dirigenten” am Samstag, dem 8. Januar in der Musikalischen Komödie Leipzig nicht nur die Jurymitglieder sondern wurde auch von den Zuhörern als Favoritin für den Publikumspreis der Leipziger Volkszeitung gewählt. Die Preisträgerin wird in der Spielzeit 2011/12 bei der Produktion der Lehár-Operette „Der Zarewitsch” an der Musikalischen Komödie assistieren und eine Vorstellung leiten.

Kristiina Poska setzte sich mit ihren Interpretationen von Johann Strauß’ „Zigeunerbaron“-Ouvertüre, Robert Stolz’ „Vor meinem Vaterhaus steht eine Linde“ und Emmerich Kálmáns „Joj Mamam, Bruderherz“ aus der „Csárdásfürstin“ gegen ihre fünf Mitstreiter Mirga Gražinytė (Litauen), Gábor Káli (Ungarn), Joongbae Jee (Südkorea), Justus Thorau (Deutschland) und Alexander Merzyn (Deutschland) durch. Unter der Anleitung von MD Roland Seiffarth hatten die Nachwuchsdirigenten seit dem 4. Januar in intensiver Probenarbeit mit dem Orchester der Musikalischen Komödie und den Solisten Ruth Ingeborg Ohlmann, Iva Mihanovic, Radoslaw Rydlewski, Andreas Rainer und Milko Milev ein breites Spektrum aus dem Operetten-Repertoire erarbeitet.

Kristiina Poska studierte ab 1998 an der Estnischen Musikakademie Tallinn (Fach Chordirigieren) und seit 2004 an der Musikhochschule „Hanns Eisler“ Berlin bei Prof. Weigle (Chordirigieren) und Prof. Ehwald (Orchesterdirigieren). Sie ist erste Preisträgerin des Dirigentinnenwettbewerbes der Orchesterakademie der Bergischen Symphoniker Remscheid-Solingen e.V., Gewinnerin des Orchesterpreises beim Internationalen Dirigierwettbewerb Mitropoulus und und dirigierte 2010 beim Finalkonzert des Internationalen Donatella-Flick-Dirigierwettbewerbs das London Symphony Orchestra. Als Assistentin arbeitete sie u.a. beim Staatsorchester Rheinische Philharmonie Koblenz („Conductor in progress”) sowie bei der Kammeroper Rheinsberg. Seit 2006 ist Kristiina Poska Chefdirigentin der Cappella Academica (Symphonieorchester der Humboldt-Universität Berlin). Darüber hinaus leitete Poska Produktionen an der Komischen Oper Berlin („La Traviata“, 2010), an der Neuköllner Oper Berlin und am Theater Koblenz sowie Konzerte mit den Brandenburger Symphonikern.

In der Jury saßen in diesem Jahr Alexander von Maravić, Kommissarischer Intendant und Geschäftsführender Direktor der Oper Leipzig, Marguerite Kollo, Gründerin und Vorstandsvorsitzende der Europäischen Stiftung zur Pflege und Erneuerung der Operette, Roland Seiffarth, Ehrendirigent der Musikalischen Komödie, Stefan Diederich, Chefdirigent und musikalischer Oberleiter der Musikalischen Komödie, Volker Vogel, Oberspielleiter der Musikalischen Komödie und Andreas Schüller, Erster Kapellmeister der Oper Leipzig. Das Abschlusskonzert in Anwesenheit des Präsidenten des Deutschen Musikrats, Prof. Martin Maria Krüger, wurde von Figaro, dem Kulturradio des Mitteldeutschen Rundfunks, live übertragen.
Daniel Huppert, der Preisträger 2010, übernimmt ab März 2011 die musikalische Assistenz bei der Neuproduktion der Kálmán-Operette „Die Zirkusprinzessin” an der Musikalischen Komödie sowie die Leitung einer Vorstellung.