Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Vom 1.–4. Oktober feiert das Konzerthaus Berlin sein 25-jähriges Jubiläum mit einem viertägigen Festival. Das Programm ist vielfältig: Konzerte, Filmvorführungen, Musiktheater, Kindertag, das Kolloquium »Auferstanden aus Ruinen«, Fotoausstellung.
Vier Tage im Oktober, rund um den »Tag der deutschen Einheit«, 20 Jahre nach Mauerfall, mitten in Berlin: Geschichtsträchtiger könnte es kaum sein, wenn das Konzerthaus mit einem Festival zurückblickt. Vor 25 Jahren, am 1. Oktober 1984, wurde das ehrwürdige Schauspielhaus am Gendarmenmarkt als Konzerthaus wiedereröffnet. Es gibt also einen Grund zum Feiern – und das tut man am besten mit Freunden, die das Haus und seine Gäste mit ihrer Musik erfüllt haben.
Die Akademie für Alte Musik Berlin wird dabei sein, das Kammerensemble Neue Musik Berlin, die Berliner Singakademie, Hausorganist Joachim Dalitz (mit der Rekonstruktion eines Orgelkonzerts, das für die Einweihung geplant war), das RSB, natürlich das Konzerthausorchester unter Lothar Zagrosek mit Beethovens 9. Sinfonie und der Uraufführung des Auftragswerks »Quasi una sinfonia« von Friedrich Goldmann (sein letztes Werk, das er vor seinem Tod fertigstellen konnte).
Besonders freuen wir uns auf Peter Schreier, der dem Kuratorium des Konzerthauses bis 1990 als Präsident vorstand – und als Tenor von Weltrang seinen Platz in der Geschichte längst gefunden hat. Am Abschlussabend dirigiert er das Kammerorchester »Carl Philipp Emanuel Bach« und die Berliner Singakademie. Auf dem Programm stehen u.a. Carl Maria von Webers 1821 im Schauspielhaus uraufgeführtes Konzertstück f-Moll sowie das die Wendeereignisse reflektierende »Prager Te Deum 1989« von Petr Eben.
An den vier Jubiläumstagen gibt es aber nicht nur Musik zu hören. Ein Kolloquium, bei dem renommierte Referenten teilnehmen, durchleuchtet das Werden des Konzerthauses. Der Film »Ode to Freedom«, eine Aufzeichnung des denkwürdigen Konzerts mit Leonard Bernstein kurz nach dem Mauerfall, wird mehrfach gezeigt werden (u.a. am 3. Oktober in einer Soiree für Nachtschwärmer). Vor dem samstäglichen Orgelkonzert wird die filmische Dokumentation »Komposition einer Orgel« zu sehen sein. Besuchern des an diesem Tag stattfindenden Gendarmenmarktfests steht das Konzerthaus mit kostenlosen Führungen offen. Daneben fördert eine begleitende Fotoausstellung Schätze aus dem Archiv zutage.
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